Am Mittwoch hieß es dann mitten in der Nacht um 3:30 Uhr
aufstehen und packen, da uns Alfred gegen 4:15 Uhr bei der Woodridge Station
abgesetzt hatte und wir von dort aus mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bis
zum Gold Coast Airport fuhren, wo wir gegen 7 Uhr ankamen. Während wir 1 ½ Stunden
in der Check-in-Schlange für unseren Flug standen, teilte man uns mit, dass der
Flieger 6 Stunden Verspätung hatte. Also saßen wir am Flughafen fest und
versuchten uns irgendwie zu beschäftigen. Gegen 15 Uhr hoben wir endlich ab. Im
Flugzeug lernten wir Benny (30 J., aus Taiwan) kennen, der super freundlich war
und der sein Knabberkram mit uns teilte. Wir waren natürlich längst dem
Hungertod nahe, da wir all unsere Vorräte für den Flug während der Wartezeit im
Flughafen vernichtet hatten. In Singapur landeten wir gegen 20:30 Uhr, wo man
uns dann noch einmal mitteilte, dass wir unseren Anschlussflug
selbstverständlich verpasst hatten und man uns auf einen Flieger 24 Stunden
später als unser eigentlicher umgebucht hatte. Also suchten wir uns ein
Internetterminal und buchten uns ins das Amrise Hotel. Danach nahmen wir die MRT
und fuhren in den Stadtteil Aljunied. Dort angekommen liefen wir etliche Meter
bis wir beim Hotel ankamen. Das Hotel war gelinde gesagt scheiße und das Zimmer
ein Witz, aber zum Glück wollten wir eh nur noch duschen und dann schlafen.
Singapur ist
ein Insel- und Stadtstaat, der flächenmäßig der kleinste Staat Südostasiens
ist. Aufgrund der knappen Landfläche – sie erreicht kaum die Größe Hamburgs –
spielt für Singapur die Landgewinnung eine große Rolle. Das Erdmaterial wird
dazu von eigenen Bergen, dem Meeresboden oder von Nachbarstaaten entnommen und
im angrenzenden Meer aufgeschüttet. Dadurch stieg die Landfläche von 581,5 km²
in den 1960er Jahren auf heute 710,2 km² und soll bis 2030 noch um etwa 100 km²
(800 km²) wachsen.
In Singapur sind im wesentlichen folgende Religionen
vertreten: Buddhismus (42,5 % der Gesamtbevölkerung), Islam (14,9 %), Christentum
(14,6 %), Taoismus (8,5 %), Hinduismus (4 %), andere mit 0,7 %. 14,8 % der
Bevölkerung Singapurs bekennen sich keiner Religion zugehörig. Die Tätigkeit
der Zeugen Jehovas und der Vereinigungskirche ist in Singapur verboten. Während
es in vielen Ländern häufig schwer vorstellbar ist, Institutionen verschiedener
Religionen in unmittelbarer Nähe zueinander zu finden, ist das in Singapur
wegen seiner beschränkten Fläche keine Seltenheit. Hinduistische Tempel oder
islamische Moscheen befinden sich genauso wie buddhistische Tempel oder Kirchen
nebeneinander oder direkt einander gegenüber. Auseinandersetzungen wegen der
Enge gibt es nicht. Was als leicht erreichte Harmonie erscheint, ist das
Resultat jahrelanger Anstrengung, Gleichberechtigung und Gewährleistung
gegenseitigen Respekts. Zum Beispiel halten sich die Kantinen aller staatlichen
Schulen an die Halal-Vorgaben
– das Halal-Geschirr wird von den anderen getrennt. Die Schüler oder Studenten
essen jedoch zusammen; sie bringen nur ihr Geschirr nach dem Essen zu anderen
Orten zurück. Dies ist nur einer von vielen Lösungsansätzen in Singapur, um
enge Interaktionen zwischen Menschen verschiedener Religion zu ermöglichen und
gleichzeitig jedem den Freiraum für seine eigene Religion zu gewährleisten.
Als
Antwort auf einen Bericht von Amnesty International hat die singapurische Regierung
im Januar 2004 eine Übersicht veröffentlicht, in der die Anzahl der
Hinrichtungen der letzten 15 Jahre dargestellt wird. Zwischen 1990 & 2005
wurden etwa 420 Menschen gehängt, hauptsächlich wegen Drogenhandels, -besitzes
und -schmuggels. Unter ihnen befanden sich auch einige westliche Ausländer.
Hochgerechnet auf die Einwohnerzahl Deutschlands wären in dem gleichen Zeitraum
etwa 8.000 Menschen hingerichtet worden, in den USA 28.000 (tatsächlich: 884).
Die letzte Hinrichtung fand 2010 statt. Die Vorschriften für Betäubungsmittel
sind sehr streng. Wer mit mehr als 15 g Heroin, 28 g Morphin oder 500 g Cannabis
erwischt wird, muss mit der Todesstrafe rechnen. Im März 2002 erregte der Fall
einer jungen Deutschen große Aufmerksamkeit, der wegen Drogenhandels die
Todesstrafe drohte. Erst durch eine nachträgliche Laboranalyse des
sichergestellten Cannabis wurde ein Reinheitswert von weniger als 500 g
ermittelt, wodurch die Frau dem Tod durch den Strang entging und stattdessen zu
einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt wurde, die später wegen guter Führung
um zwei Jahre verkürzt wurde.
Pressefreiheit existiert in Singapur nicht: Die
Medien unterliegen einer strengen staatlichen Zensur. Außerdem führt der
permanente staatliche Druck zu einer Selbstzensur. Die Regeln der
Berichterstattung für ausländische Korrespondenten beinhalten das Verbot, sich
kritisch zur Regierungspolitik zu äußern. Der private Besitz von Satellitenschüsseln
ist untersagt. Über Kabel besteht ein Zugang zu ausgewählten internationalen
Programmen (Deutsche Welle, BBC, CNN u. a.).
Da wir nun einen zusätzlichen Tag in Singapur gewonnen
hatten, standen wir um 8:30 Uhr auf, checkten aus dem Hotel aus, ließen aber
unsere Koffer zu Verwahrung dort und fuhren mit der MRT zur City Hall. Dort
suchten wir uns erst einmal Frühstück. Danach liefen wir zum Hotel Marina Bay
Sands und zum Merlion Park, wobei wir die ganze Zeit den Wahnsinnsblick auf die
Skyline hatten.
Marina Bay Sands
ist ein aus Kasino & Hotel bestehendes Resort an der Marina Bay. Das
von Las Vegas Sands erbaute und 2010 eröffnete Resort, bestehend aus drei
55-stöckigen Türmen, gilt als die teuerste alleinstehende Kasinoanlage der Welt
– die Grundstückkosten eingerechnet, dürfte der Bau 8 Milliarden Singapur-Dollar
(rund 4,6 Milliarden Euro) gekostet haben. Nach Abschluss der Bauarbeiten
besteht die Anlage aus einem Kasino, das über mehr als 600 Tische und 1.500 Einarmige
Banditen verfügt, einem Hotelresort mit 2.561 Zimmern, einem 120.000 m² großen
Konferenz- & Ausstellungszentrum, einer Shopping Mall, einem Kunst- &
Wissenschaftsmuseum, 2 Theatersälen, 6 Gourmet-Restaurants, diversen weiteren
Verpflegungsmöglichkeiten, Bars & Nachtclubs sowie 2 schwimmenden Pavillons.
Überragt wird der Komplex vom 340 m langen Dachgarten SkyPark auf 191 m
Höhe. Teil der größten öffentlichen Auslegerplattform der Welt, die beim
Nordturm um 67 m vorspringt, ist ein 146 m langer Infinity Pool.

Der Merlion
ist das Wahrzeichen der südostasiatischen Metropole. Die Bezeichnung Merlion
ist ein Kunstwort, das sich aus den Worten Mermaid (Meerjungfrau) und lion
(Löwe) zusammensetzt. Er ist eine Sagengestalt und Mischung aus Löwe & Fisch
und der Schutzpatron dieser Stadt. Der Löwenkopf symbolisiert Stärke und
Furchtlosigkeit, der Fischkörper den Ursprung aus und die Verbundenheit mit dem
Meer. Die Figur des Merlion wurde 1964 von Fraser Brunner im Auftrag der
Tourismuskommission von Singapur als Logo für die Stadt entwickelt und spielt
auf die Legende der Stadtgründung an. Die Originalstatue steht heute an der
Mündung des Singapore Rivers, eine 37 m hohe, begehbare Nachbildung ist eine
der Attraktionen auf der Freizeitinsel Sentosa.
Danach liefen wir zurück zum Hotel, holten unser Gepäck und
fuhren gegen 14 Uhr mit der MRT zum Changi International Airport.
Der Flughafen
Singapur zählt zu den größten Flughäfen Asiens und belegte 2010 den 18.
Platz der größten Flughäfen weltweit. Singapur stellt ein wichtiges Drehkreuz
zwischen Europa und Südostasien beziehungsweise Ozeanien dar. Insgesamt fliegen
über 80 Fluggesellschaften ca. 190 Städte in 60 Ländern an. Das
Flughafengelände erstreckt sich über 1.300 ha, von denen 870 ha in das offene
Meer hinaus aufgeschüttet wurden. Die Flughafeninfrastruktur richtet sich nach
den zwei zuerst gebauten parallelen Start- und Landebahnen, die sich in
Südwest-Nordost-Richtung erstrecken. Zwischen den Bahnen sind die restlichen
Einrichtungen, wie Hangars, Passagierterminals, Frachtterminals, etc.
angesiedelt.
Zur Stärkung gingen wir erst einmal zu McDonalds, nachdem
wir unser Gepäck beim Check-in abgegeben hatten, wo man uns mitteilte, dass wir
45min später als geplant losfliegen – also schon wieder eine Flugverspätung.
Wir werden definitiv nie wieder mit Scoot fliegen, zumal man sich in den Flugzeugen
eh den Arsch abfriert. Der Changi International Airport ist eindeutig der beste
Flughafen an dem wir bisher waren, man hat so viele Beschäftigungsmöglichkeiten
während man auf seinen Abflug wartet. Wir sind also erst einmal zu den
Internetterminals und haben uns danach den Sunflower Garden angeschaut. Danach
nahmen wir die Skytrain zum Terminal 3, um auch den Butterfly Garden zu
bewundern. Danach ging es wieder zurück zu unserem Terminal 2, wo wir in
kostenfreien Massagestühlen entspannten und uns noch den Orchid Garden
anschauten.
Um 18:30 Uhr flogen wir dann endlich zu unserem Ziel
Bangkok, wo wir gegen 19:50 Uhr ankamen. Wir machten uns gleich auf den Weg zu
Thai Airways, um unseren Flug am 28. November 2012 von Chiang Rai nach Krabi zu
buchen. Nachdem dies erledigt war und sogar noch günstiger als im Internet,
nahmen wir die U-Bahn in den Ortsteil Ratchaparop, von wo aus wir verzweifelt
versuchten unseren Bus zubekommen. Allerdings war es schon schwierig eine
Bushaltstelle zu finden und irgendwann gaben wir einfach auf, und nahmen uns
ein Taxi für 70 THB zur For you Residence. Wir checkten ein, duschten und
gingen ins Bett.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen