Der kürzeste Weg zu sich selbst,
führt um die Welt herum.

[Hermann Keyserling (1880-1964)]

Mittwoch, 26. Dezember 2012

Singapur


 
Am Mittwoch hieß es dann mitten in der Nacht um 3:30 Uhr aufstehen und packen, da uns Alfred gegen 4:15 Uhr bei der Woodridge Station abgesetzt hatte und wir von dort aus mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bis zum Gold Coast Airport fuhren, wo wir gegen 7 Uhr ankamen. Während wir 1 ½ Stunden in der Check-in-Schlange für unseren Flug standen, teilte man uns mit, dass der Flieger 6 Stunden Verspätung hatte. Also saßen wir am Flughafen fest und versuchten uns irgendwie zu beschäftigen. Gegen 15 Uhr hoben wir endlich ab. Im Flugzeug lernten wir Benny (30 J., aus Taiwan) kennen, der super freundlich war und der sein Knabberkram mit uns teilte. Wir waren natürlich längst dem Hungertod nahe, da wir all unsere Vorräte für den Flug während der Wartezeit im Flughafen vernichtet hatten. In Singapur landeten wir gegen 20:30 Uhr, wo man uns dann noch einmal mitteilte, dass wir unseren Anschlussflug selbstverständlich verpasst hatten und man uns auf einen Flieger 24 Stunden später als unser eigentlicher umgebucht hatte. Also suchten wir uns ein Internetterminal und buchten uns ins das Amrise Hotel. Danach nahmen wir die MRT und fuhren in den Stadtteil Aljunied. Dort angekommen liefen wir etliche Meter bis wir beim Hotel ankamen. Das Hotel war gelinde gesagt scheiße und das Zimmer ein Witz, aber zum Glück wollten wir eh nur noch duschen und dann schlafen.

Singapur ist ein Insel- und Stadtstaat, der flächenmäßig der kleinste Staat Südostasiens ist. Aufgrund der knappen Landfläche – sie erreicht kaum die Größe Hamburgs – spielt für Singapur die Landgewinnung eine große Rolle. Das Erdmaterial wird dazu von eigenen Bergen, dem Meeresboden oder von Nachbarstaaten entnommen und im angrenzenden Meer aufgeschüttet. Dadurch stieg die Landfläche von 581,5 km² in den 1960er Jahren auf heute 710,2 km² und soll bis 2030 noch um etwa 100 km² (800 km²) wachsen.
In Singapur sind im wesentlichen folgende Religionen vertreten: Buddhismus (42,5 % der Gesamtbevölkerung), Islam (14,9 %), Christentum (14,6 %), Taoismus (8,5 %), Hinduismus (4 %), andere mit 0,7 %. 14,8 % der Bevölkerung Singapurs bekennen sich keiner Religion zugehörig. Die Tätigkeit der Zeugen Jehovas und der Vereinigungskirche ist in Singapur verboten. Während es in vielen Ländern häufig schwer vorstellbar ist, Institutionen verschiedener Religionen in unmittelbarer Nähe zueinander zu finden, ist das in Singapur wegen seiner beschränkten Fläche keine Seltenheit. Hinduistische Tempel oder islamische Moscheen befinden sich genauso wie buddhistische Tempel oder Kirchen nebeneinander oder direkt einander gegenüber. Auseinandersetzungen wegen der Enge gibt es nicht. Was als leicht erreichte Harmonie erscheint, ist das Resultat jahrelanger Anstrengung, Gleichberechtigung und Gewährleistung gegenseitigen Respekts. Zum Beispiel halten sich die Kantinen aller staatlichen Schulen an die Halal-Vorgaben – das Halal-Geschirr wird von den anderen getrennt. Die Schüler oder Studenten essen jedoch zusammen; sie bringen nur ihr Geschirr nach dem Essen zu anderen Orten zurück. Dies ist nur einer von vielen Lösungsansätzen in Singapur, um enge Interaktionen zwischen Menschen verschiedener Religion zu ermöglichen und gleichzeitig jedem den Freiraum für seine eigene Religion zu gewährleisten.
Als Antwort auf einen Bericht von Amnesty International hat die singapurische Regierung im Januar 2004 eine Übersicht veröffentlicht, in der die Anzahl der Hinrichtungen der letzten 15 Jahre dargestellt wird. Zwischen 1990 & 2005 wurden etwa 420 Menschen gehängt, hauptsächlich wegen Drogenhandels, -besitzes und -schmuggels. Unter ihnen befanden sich auch einige westliche Ausländer. Hochgerechnet auf die Einwohnerzahl Deutschlands wären in dem gleichen Zeitraum etwa 8.000 Menschen hingerichtet worden, in den USA 28.000 (tatsächlich: 884). Die letzte Hinrichtung fand 2010 statt. Die Vorschriften für Betäubungsmittel sind sehr streng. Wer mit mehr als 15 g Heroin, 28 g Morphin oder 500 g Cannabis erwischt wird, muss mit der Todesstrafe rechnen. Im März 2002 erregte der Fall einer jungen Deutschen große Aufmerksamkeit, der wegen Drogenhandels die Todesstrafe drohte. Erst durch eine nachträgliche Laboranalyse des sichergestellten Cannabis wurde ein Reinheitswert von weniger als 500 g ermittelt, wodurch die Frau dem Tod durch den Strang entging und stattdessen zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt wurde, die später wegen guter Führung um zwei Jahre verkürzt wurde.
Pressefreiheit existiert in Singapur nicht: Die Medien unterliegen einer strengen staatlichen Zensur. Außerdem führt der permanente staatliche Druck zu einer Selbstzensur. Die Regeln der Berichterstattung für ausländische Korrespondenten beinhalten das Verbot, sich kritisch zur Regierungspolitik zu äußern. Der private Besitz von Satellitenschüsseln ist untersagt. Über Kabel besteht ein Zugang zu ausgewählten internationalen Programmen (Deutsche Welle, BBC, CNN u. a.).

Da wir nun einen zusätzlichen Tag in Singapur gewonnen hatten, standen wir um 8:30 Uhr auf, checkten aus dem Hotel aus, ließen aber unsere Koffer zu Verwahrung dort und fuhren mit der MRT zur City Hall. Dort suchten wir uns erst einmal Frühstück. Danach liefen wir zum Hotel Marina Bay Sands und zum Merlion Park, wobei wir die ganze Zeit den Wahnsinnsblick auf die Skyline hatten.
Marina Bay Sands ist ein aus Kasino & Hotel bestehendes Resort an der Marina Bay. Das von Las Vegas Sands erbaute und 2010 eröffnete Resort, bestehend aus drei 55-stöckigen Türmen, gilt als die teuerste alleinstehende Kasinoanlage der Welt – die Grundstückkosten eingerechnet, dürfte der Bau 8 Milliarden Singapur-Dollar (rund 4,6 Milliarden Euro) gekostet haben. Nach Abschluss der Bauarbeiten besteht die Anlage aus einem Kasino, das über mehr als 600 Tische und 1.500 Einarmige Banditen verfügt, einem Hotelresort mit 2.561 Zimmern, einem 120.000 m² großen Konferenz- & Ausstellungszentrum, einer Shopping Mall, einem Kunst- & Wissenschaftsmuseum, 2 Theatersälen, 6 Gourmet-Restaurants, diversen weiteren Verpflegungsmöglichkeiten, Bars & Nachtclubs sowie 2 schwimmenden Pavillons. Überragt wird der Komplex vom 340 m langen Dachgarten SkyPark auf 191 m Höhe. Teil der größten öffentlichen Auslegerplattform der Welt, die beim Nordturm um 67 m vorspringt, ist ein 146 m langer Infinity Pool.
Der Merlion ist das Wahrzeichen der südostasiatischen Metropole. Die Bezeichnung Merlion ist ein Kunstwort, das sich aus den Worten Mermaid (Meerjungfrau) und lion (Löwe) zusammensetzt. Er ist eine Sagengestalt und Mischung aus Löwe & Fisch und der Schutzpatron dieser Stadt. Der Löwenkopf symbolisiert Stärke und Furchtlosigkeit, der Fischkörper den Ursprung aus und die Verbundenheit mit dem Meer. Die Figur des Merlion wurde 1964 von Fraser Brunner im Auftrag der Tourismuskommission von Singapur als Logo für die Stadt entwickelt und spielt auf die Legende der Stadtgründung an. Die Originalstatue steht heute an der Mündung des Singapore Rivers, eine 37 m hohe, begehbare Nachbildung ist eine der Attraktionen auf der Freizeitinsel Sentosa.
Danach liefen wir zurück zum Hotel, holten unser Gepäck und fuhren gegen 14 Uhr mit der MRT zum Changi International Airport.
Der Flughafen Singapur zählt zu den größten Flughäfen Asiens und belegte 2010 den 18. Platz der größten Flughäfen weltweit. Singapur stellt ein wichtiges Drehkreuz zwischen Europa und Südostasien beziehungsweise Ozeanien dar. Insgesamt fliegen über 80 Fluggesellschaften ca. 190 Städte in 60 Ländern an. Das Flughafengelände erstreckt sich über 1.300 ha, von denen 870 ha in das offene Meer hinaus aufgeschüttet wurden. Die Flughafeninfrastruktur richtet sich nach den zwei zuerst gebauten parallelen Start- und Landebahnen, die sich in Südwest-Nordost-Richtung erstrecken. Zwischen den Bahnen sind die restlichen Einrichtungen, wie Hangars, Passagierterminals, Frachtterminals, etc. angesiedelt.
Zur Stärkung gingen wir erst einmal zu McDonalds, nachdem wir unser Gepäck beim Check-in abgegeben hatten, wo man uns mitteilte, dass wir 45min später als geplant losfliegen – also schon wieder eine Flugverspätung. Wir werden definitiv nie wieder mit Scoot fliegen, zumal man sich in den Flugzeugen eh den Arsch abfriert. Der Changi International Airport ist eindeutig der beste Flughafen an dem wir bisher waren, man hat so viele Beschäftigungsmöglichkeiten während man auf seinen Abflug wartet. Wir sind also erst einmal zu den Internetterminals und haben uns danach den Sunflower Garden angeschaut. Danach nahmen wir die Skytrain zum Terminal 3, um auch den Butterfly Garden zu bewundern. Danach ging es wieder zurück zu unserem Terminal 2, wo wir in kostenfreien Massagestühlen entspannten und uns noch den Orchid Garden anschauten. 

Um 18:30 Uhr flogen wir dann endlich zu unserem Ziel Bangkok, wo wir gegen 19:50 Uhr ankamen. Wir machten uns gleich auf den Weg zu Thai Airways, um unseren Flug am 28. November 2012 von Chiang Rai nach Krabi zu buchen. Nachdem dies erledigt war und sogar noch günstiger als im Internet, nahmen wir die U-Bahn in den Ortsteil Ratchaparop, von wo aus wir verzweifelt versuchten unseren Bus zubekommen. Allerdings war es schon schwierig eine Bushaltstelle zu finden und irgendwann gaben wir einfach auf, und nahmen uns ein Taxi für 70 THB zur For you Residence. Wir checkten ein, duschten und gingen ins Bett.

Ein letztes Mal Australien...

in Nimbin
Am 9. November 2012 begann der Tag um 9 Uhr und da alle anderen beiden noch schliefen, nutzte ich erst einmal das Internet. Gegen 14 Uhr fuhren wir erst einmal zum Australian Taxation Office, um die Unterlagen für unsere Steuererklärung zu organisieren. Weiter ging es zum Harvey Norman, wo wir uns nach einer neuen Kamera erkundigten, da Annis einen technischen Fehler hatte. Und als letzten halt an diesem Tag, fuhr uns Alfred zu einem Zahnarzt, damit Anni ihre Zahnschmerzen behandeln lassen konnte. Wieder bei Alfreds Haus angekommen, kochte Alfred Abendessen, während Anni & ich Hotels in Thailand buchten.
in Nimbin
in Nimbin
Nachdem Frühstück am Samstag fuhren wir noch einmal zu Harvey Norman und Anni tauschte ihre Kamera um. Danach fuhr Alfred mit uns nach Nimbin, wo wir im strömenden Regen ankamen. Nimbin ist eine kleine Stadt mit rund 350 Einwohnern im Norden von New South Wales, etwa 780 km nördlich von Sydney. Nimbin war eine verschlafene Stadt, bis 1973 ein Hippie-Festival abgehalten wurde, das Aquarius Festival. Bei dem Fest wurden damals 4 Festivalbesucher von der Polizei inhaftiert. In gemeinschaftlichem friedlichen Protest zog die Festgemeinschaft zur Polizeiwache und verlangte deren Freilassung. Daraufhin kapitulierte die Polizei, ließ die Inhaftierten frei und billigte ebenso den Konsum von Marihuana. Viele der damaligen Festivalbesucher blieben ansässig. Zum jährlichen Festival, dem „MardiGrass“, kommen bis zu 20.000 Besucher in den Ort. Das Gebiet um „Mount Nardi“ ist heute Weltkulturerbe auf Grund der Bestrebungen der Nimbie-Hippies. In der Stadt wird eine Cannabiskultur offen gepflegt, obwohl in New South Wales der Konsum und Anbau illegal sind. Es gibt diverse Läden und ein Hippie-Museum.Als erstes machten wir einen Abstecher in die Kerzenzieherei, wo uns auch der Prozess erklärt wurde. Danach schlenderten wir durch die Läden und erstanden ein paar Souvenirs, bevor uns Alfred auf ein Heißgetränk einlud. Später standen wir ein bisschen blöd vor einem Laden rum, während wir warteten, dass der Regen abnahm. Dies geschah allerdings nicht, so dass wir uns beeilten zum Auto zukommen. Auf dem Rückweghielten wir noch bei Kmart, um einige Sachen zu kaufen. Wieder daheim bei Alfred angekommen, bereitete ich wieder das Abendessen zu und gegen 23:30 Uhr gingen wir schlafen.
in Toowoomba
Am nächsten Morgen wuschen wir erst einmal unsere dreckige Wäsche und zum Frühstück machte uns Alfred Porridge, welches ich noch mit Bananen und Mandeln verfeinerte. Nachdem die Wäsche auf gehangen war, fuhren wir 3 nach Toowoomba.
in Toowoomba
Toowoomba ist eine Stadt in Queensland und wird auch Garden City genannt. Sie liegt 107 km westlich von Brisbane und hat etwa 95.000 Einwohner. Nach Canberra ist Toowoomba die zweitgrößte Stadt, die im Binnenland gelegen ist. Mehr als 23 % der Einwohner stammen aus Europa. Die Bewohner der Stadt leben fast alle in Einfamilienhäusern. Den Einwohnern stehen sehr viele öffentliche Parks, wie der Queens Park, der Laurel Bank Park sowie der Picnic Point Park zur Verfügung. Rund um die Stadt liegen einige Weinberge, Naturreservate und Nationalparks. Es gibt mehrere Kinos, ein Theater und viele Kneipen, wobei sich das öffentliche Leben auf den Tag beschränkt. Ab ca. 18 Uhr schließen fast alle Geschäfte, sowie die Banken und die Einkaufszentren. Selbst „Clifford Gardens“, das größte Einkaufszentrum, schließt um 18 Uhr.
in Toowoomba
Wir spazierten als erstes durch den Queens Park, bevor wir die Prince Henry Heights durchquerten und dann am Picnic Point Park hielten, von wo aus wir den Ausblick genossen. Als letztes besuchten wir noch den Japanese Garden. Auf dem Heimweg hielten wir noch beim Chemist Warehouse, um weitere Einkäufe für unsere letzte Reise nach Thailand zu erledigen. Als wir wieder zurück waren nahmen wir die Wäsche ab und dann gab es auch schon Abendessen.
in Toowoomba
 
Den 12. November 2012 verbrachte ich hauptsächlich damit, dass ich an meinem Blog schrieb. Allerdings machte ich um 13:30 Uhr eine Pause, da uns Alfred gegen 14 Uhr an einem Shoppingcenter absetzte, da wir noch ein paar Erledigungen machen mussten. Leider wurden wir erst 3 Stunden später wieder abgeholt, und mussten somit eine Weile warten, was allerdings kein Problem war, da wir Spaß daran hatten die Menschen zu beobachten. Nach dem Abendessen schrieb ich weiter an meinem Blog bis ca. 20 Uhr. Später las ich mein Buch zu Ende und gegen 22 Uhr war dann Schlafenszeit.
 
in Toowoomba
An unserem letzten Tag in Australien stand leider nichts Besonderes an, außer dass ich den ganzen Tag damit zubrachte an meinem Blog zu schreiben und gegen 18 Uhr begann ich dann das Abendessen zu kochen. Nachdem uns Alfred freundlicherweise alle Buchungsbestätigungen ausgedruckt hatte, skypte ich noch mit meiner Mutti bis 22 Uhr.