Am 18. Juni 2012 sind wir gegen
8:30 Uhr aufgestanden und auf unserem Rastplatz war noch ein älteres Pärchen,
mit welchem wir uns noch vor dem Frühstück unterhalten hatten. Danach fuhren
wir an Melbourne vorbei nach Rye auf der Mornington-Halbinsel, wobei wir unterwegs Rentiere gesehen haben – echt
komisch.
Die Mornington-Halbinsel ist eine etwa 720 km² große Halbinsel
südlich der australischen Metropole Melbourne. Sie grenzt die große Bucht Port
Phillip im Süden gegen das Meer ab.
Von Einheimischen wird sie häufig
nur the peninsula genannt. Die Halbinsel den Bewohnern von Melbourne als
wichtiges Naherholungsgebiet. Es gibt allein 14 Golfplätze, viele Strände und
Campingplätze sowie zwei Nationalparks, den Mornington-Peninsula-Nationalpark
und den Point-Nepean-Nationalpark.
In Rye haben wir einen Parkplatz
am Meer in mitten der Stadt gefunden und haben dort die Zeit abgewartet bis wir
gegen 16 Uhr zu unserem HelpX-Host Kathy konnten. Um die Zeit rumzukriegen
haben wir diverse Reiseführer durchgearbeitet.
Nachdem wir Kathy und ihre beiden
Kinder Madi (13 J.) & Kade (11 J.) kennengelernt hatten, haben Anni &
ich erst einmal die Chance des Internets genutzt und später habe ich dann noch
2 Stunden mit meiner Mutti geskypt.
Nachdem Abendessen gab es eine
wohltuende Dusche, es wurde ein bisschen TV geschaut und danach ging es ins
Bett, welches sich draußen in einem kleinen Wohnanhänger befand und es war ein
Doppelstockbett. Die ganze Nach konnten man den tosenden Wind hören und wir
beide hatten Angst, dass wir des nachts einfach umkippen. Aber es war trotzdem
schön wieder in einem Bett zu schlafen.
An unserem 7-monatigen sind wir
schon um 7 Uhr aufgewacht. Die Familie war an diesem Morgen bis 8:15 Uhr
unterwegs, und danach gab es Frühstück. Danach machten Anni & ich uns
wieder einmal auf die Jobsuche – online. Wir haben insgesamt 6 Stunden Zeit
investiert und am Internet gehangen, sowie unzählige Bewerbungen verschickt.
Danach qualmten uns so die Köpfe,
dass wir einfach nur vor dem TV chillten. Als Madi dann gegen 16:30 Uhr nach
Hause kam, haben wir uns draußen auf die Terrasse gesetzt und uns mit ihr
unterhalten. Eine dreiviertel Stunde später kamen dann auch die anderen beiden,
Kathy & Kade. Anni & ich haben uns dann an meinen Laptop gesetzt und
uns die Fotos von dem Roadtrip nach Melbourne angeschaut, bevor wir mit den
Kindern diverse Kinderserien im TV guckten. Nach dem Abendessen quatschten wir
noch ein wenig mit Kathy und dann ging es auch schon schlafen.
Am Mittwoch begann der Tag um 7:30
Uhr und noch bevor wir frühstückten, checkten wir unsere Emails, aber leider
hatten wir kein positiven Feedback auf eine unserer Bewerbungen erhalten.
Während ich dann Kathys CDs durchstöbert hatte und haufenweise davon auf meine
Laptop kopierte, wuschen wir auch Wäsche und räumten eine der Kommoden auf, wo
auch eine richtig dicke Staubschicht drauf war. Nachdem das alles erledigt war,
beantwortete ich einmal wieder viele Emails von Freunden & Familie. Später
zum Abendessen hat dann Kade Spaghetti Bolognese gekocht und die war richtig
gut.
Am 21. Juni 2012 war Kathys freier
Tag und eigentlich wollten wir zusammen ein bisschen Rye und Umgebung erkunden,
aber leider erhielt sie einen Anruf, in welchem sie erfuhr, dass ihre Mutter im
Krankenhaus ist und somit hieß es für Anni & mich, dass wir uns eine neue
Bleibe suchen mussten. Wir suchten also wieder auf www.heplx.net nach neuen Hosts. Nachdem wir
uns dann noch ein wenig mit Kathy unterhalten hatten, wollten wir eigentlich
gegen 13 Uhr nach Red Hill, aber leider ist uns der Motor 2x ausgegangen und
danach ist Heiko gar nicht mehr angesprungen. Somit haben wir auf der Straße
festgesteckt. Zum Glück kam Kathy im richtigen Moment wieder nach Hause und hat
uns dann geholfen das Auto von der Straße zu rollen. Sie hat dann von ihrem von
Freund Greg Starterkabel geholt, aber trotzdem sprang das Auto nicht wieder an,
so dass Greg selbst vorbeikam, um zu checken, was los sei. Wir mussten dann die
Batterie ausbauen und ließen sie in einer Werkstatt checken, wo wir dann
feststellten, dass diese tot war. Super, wir brauchten also eine neue Batterie.
Wir fuhren wieder nach Hause und verglichen diverse Batteriepreise. Als wir uns
dann dazu entschieden hatten, dass wir sie vom RACV bringen lassen, war die
Leitung ständig besetzt, so dass wir es auf den nächsten Tag verschoben.
Der Royal Automobile Club
of Victoria (RACV) ist ein Automobil-Club,
welcher Dienstleistungen wie Pannenhilfe,
Fahrzeug-, Heim- und Hausratversicherung,
persönliche und Autokredite, Fahrunterricht,
Tourismus und Home-Security-Produkten bietet.
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In Rye |
Am nächsten Tag riefen wir also
beim RACV an und bestellten uns eine Batterie. Gegen 9:45 Uhr kam auch schon
jemand, der uns die Batterie gleich einbaute, was uns insgesamt $151 gekostet
hat. Leider sprang das Auto dann trotzdem noch nicht an, so dass ein
Abschleppwagen gerufen wurde, welcher Heiko zur dichtesten Werkstatt
abschleppte. Zum Glück war diese nur 5min entfernt, so dass wir für das
Abschleppen nichts zahlen mussten. Während wir also warteten und hofften, dass
unser Auto wieder repariert werden kann, surften wir im Internet. Zwischendurch
riefen wir in der Werkstatt an, wo wir erfuhren, dass die Benzinpumpe kaputt war
und sie ersetzt werden musste. Unglücklicherweise hatten wir an diesem Tag ein
Bewerbungsgespräch in der Port Phillip Estate, welche aber total Verständnis zeigten, als wir
unser Dilemma schilderten und meinten, wir sollten einfach anrufen, so bald wir
unser Auto wieder haben. Zum Zeitvertreib schauten wir uns „Die Geisha“ an.
Kurz nachdem die Familie nach Hause kam, erhielten wir den Anruf, dass wir
Heiko aus der Werkstatt abholen könnten – umgehend liefen wir zur Werkstatt.
Dort durften wir dann noch einmal $205 lassen, aber wenigstens war Heiko wieder
funktionstüchtig. Wieder zurück verabschiedeten wir uns von den Kindern, welche
das Wochenende bei ihrem Opa verbrachten.
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mit Millie, Kathy & Madi in Rye |
Wir machten uns dann auf den Weg zur Port Phillip Estate für das
Bewerbungsgespräch, welches gut lief, wir aber später nie wieder etwas von
denen gehört hatten.
Gegen 19 Uhr waren wir wieder bei Kathys Haus und kochten Abendessen.
Danach verschickten wir weitere Bewerbungen. Während wir dann TV guckten,
erhielten wir leider eine Absage von unserer Host für den kommenden Tag. Was
ein Scheißtag, erst das Problem mit dem Auto und dann hatten wir für den
kommenden Tag keine Bleibe. Wir kann man denn so kurzfristig absagen. Gut, wir
konnten dann eh nichts mehr machen, weil es nun schon zu spät am Abend war.
Also, ab ins Bett.
Am 23. Juni 2012 machten wir uns nachdem Frühstück wieder auf Job-
& Hostsuche. Wir packten unsere Sachen, und schauten uns dann den
Eurovision Songcontest im Fernsehen an. Gegen 15:30 Uhr rief uns endlich
Lorraine, eine von den Hosts, zurück, welche uns sagte, dass wir kommen könnte
– wir sollten dies noch bereuen. Wir beluden unser Auto und fuhren nach
Fairfield in Melbourne, wo wir gegen 18 Uhr ankamen. Dort trafen wir auf
Lorraine & Peter, sowie deren Tochter Zara (4 J.). Beim Abendessen lernten
wir uns also gegenseitig kennen. Nachdem Anni & ich den Abwasch erledigt
hatten, saßen wir alle gemeinsam im Wohnzimmer und quatschen.
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Mt. Martha |
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Mt. Martha |
Am nächsten Tag bekamen wir zum Frühstück Bananenpancakes, aber lecker
ist anders, denn die ganze Familie ernährt sich nur von biologischen &
organischen Produkten, sowie so gut wie nichts Süßem. Selbstverständlich blieb
der Abwasch wieder für mich & Anni. Gegen 10 Uhr fuhren wir zurück zur
Mornington Peninsula nach Red Hill, wo wir gegen 12 Uhr eine persönliche Führung
von Jan in Red Hill Cheese bekamen mit kostenfreier Käse-Verkostung, wo wir 8
verschieden Käsesorten durchprobieren dürften. Wirklich jeder Käse, von Kuh-,
Ziegen- & Schafsmilch gemacht, hat ausgezeichnet geschmeckt. Red Hill
Cheese ist ein langjähriges Familienunternehmen, welches aus einer kleinen
Fabrik besteht, wo jeder Käse handgemacht wird. Sie verfügt über einen kleinen
Verkostungsraum, wo im Sommer bis zu 600 Gäste am Tag Platz finden. Es war
wirklich sehr schön da und das Personal ist sehr freundlich und hat immer ein
Lächeln im Gesicht.
Danach wurden wir noch zu einer Führung bei Green Olives at Red Hill
eingeladen, nur leider war viel zu viel los, so dass man die Tour nicht mit uns
durchführen konnte, was wirklich sehr schade war.
Später besuchten wir die Darling Park Winery, wo man doch tatsächlich
$5 pro Person für eine Weinverkostung haben wollte. Aber nachdem Anni & ich
in den Weinregionen um Adelaide nie etwas bezahlen mussten, sahen wir gar nicht
ein dies zu tun. Allerdings war dort die Bass & Flinders Distillery mit
angeschlossen, wo man uns auf eine kostenlose Verkostung der Brandys einlud.
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Mt. Martha |
Auch beim nächstes Weingut, dem
Eldridge Estate, verlangte man für die Verkostung $4 pro Person, so dass wir
dort auch wieder umgehend aus der Tür spazierten. Gut, nachdem man anscheinend
überall für Weinverkostungen zahlen musste, ließen wir es bleiben noch weitere
Weingüter anzufahren und fuhren stattdessen nach Mount Martha. Dort am Strand
standen Fischerhütten die in den buntesten Farben angestrichen waren, das war
echt cool, so dass wir ein wenig am Strand entlang liefen und uns die Häuschen
anschauten.
Gegen 16:30 Uhr waren wir wieder
bei Lorraine & Peter in Fairfield. Allerdings hatten diese nicht wie
versprochen eine Schlüssel hinterlegt, so dass wir 1 ¼ Stunde draußen standen und
warteten. Natürlich begann es zwischendurch zu regnen. Und als sie dann endlich
ankamen, haben sie sich nicht einmal entschuldigt und behaupteten sie hätten
nie gesagt, sie würden uns einen Schlüssel hinterlegen.
Nach dem Abendessen spielten wir
noch mit Zara und als sie im Bett war, saßen wir mit Peter & Lorraine im
Wohnzimmer, schauten TV und redeten. Obwohl die beiden in ihrer Wohnung eine Zentralheizung
installiert haben, wird diese auf max. 18°C gedreht und das obwohl es draußen
schweinekalt, bis unter 0°C – ist schließlich Winter, geht. Anni & ich
sitzen immer mit Decken, langen Hosen & dickem Pulli auf der Couch.
Am Montag spielten wir mit Zara,
nachdem Frühstück & Abwasch erledigt waren. Später zeigten uns Lorraine
& Zara die Einkaufsstraße in der Nähe des Hauses, so wie die Bibliothek, wo
wir das Internet kostenfrei für eine Stunde am Tag nutzen konnten, da uns
Lorraine nicht gestattete ihr Internet zu Hause zu nutzen. Nachdem wir bei der
Bank & Post waren und uns eine Myki-Karte für $6 für den öffentlichen
Verkehr in Melbourne gekauft hatten, waren wir also von 10 bis 11 Uhr in der
Bibliothek. Danach nahmen wir die Bahn ins Stadtzentrum, wo wir zum Federation
Square liefen und die Touristeninformation besuchten. Danach nahmen wir die
kostenfreie Tram City Circle, welche einen zu allen Sehenswürdigkeiten in der
Innenstadt bringt. Wir stiegen bei der Staatsbibliothek aus und nutzen auch
dort das Internet für eine Stunde. Später machten wir uns nach East Richmond
auf zu einen Bewerbungsgespräch mit Aussie Farmers Direct, welches sehr dubios
war. Der „Manager“ hatte einen sehr starken osteuropäischen Akzent und wollte,
dass wir von Tür zu Tür laufen und deren Produkte verkaufen und man wird nur
auf Provision bezahlt, nicht pro Stunde. Nein, danke!
Wieder zurück spielten wir nach
dem Abendessen mit Zara, und als diese im Bett war und wir den Abwasch erledigt
hatten, schauten wir den Film „Priscilla – Queen of the Desert“, wobei Lorraine
jedes Mal den Ton während der Werbung ausgeschaltet hat und somit immer
Gespräche mit allen erzwungen hat, was Anni & ich als sehr unangenehm
empfanden. Und wenn Anni & ich dann einmal eins zwei Wort während des Films
gewechselt hatten, wurden wir gleich angefahren, dass wir, wenn wir uns
unterhalten möchten, in den Nebenraum gehen sollen.
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Sovereign Hill |
Am nächsten Tag stand unser Besuch
nach Sovereign Hill an, für welches wir freien Eintritt erhalten hatten, da ich
diesen Blog schreibe.
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Sovereign Hill |
Victoria wäre wohl nie ein eigenständiger
australischer Bundesstaat geworden, Melbourne keine prachtvolle Metropole,
hätte es nicht den großen Goldrausch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
gegeben. Einem Magneten gleich zog er die unterschiedlichsten Menschen aus der
ganzen Welt an. Wie sie einst lebten, zeigt in Ballarat ein Freilichtmuseum,
das keine australische Antwort auf Disneyland ist, sondern sehr anschaulich und
authentisch die goldene Vergangenheit Victorias aufleben lässt: Sovereign Hill.
Mehr als 100 Statisten in
historischen Kostümen stellen in der rekonstruierten Goldgräbersiedlung den
Alltag um 1850 nach. Juwelier und Blechschmied, Töpfer, Bäcker und Kerzenzieher
arbeiten in ihren Werkstätten. Traditionelle Hotels und kleine Geschäfte, die
authentische Souvenirs aus jener Zeit verkaufen, säumen die staubige Main
Street. Wenig weiter wird wie einst Gold gebrochen und in Barren gegossen.
Neben dem Chinesenlager, wo die Glücksritter aus dem fernen Osten in Zelten
nächtigten, zeigen Digger an einem Bachlauf, wie Gold gewaschen wird, und
begeistert stürzt sich der Nachwuchs auf die Blechpfannen, spült, sortiert, und
wird ebenfalls fündig – lauter kleine Goldblättchen schimmern zwischen Sand und
Kiesel. Noch tiefer in die goldene Vergangenheit führt das Gold Museum
gegenüber von Sovereign Hill, das neben den Gerätschaften der Goldsucher auch
Goldmünzen aus aller Welt ausstellt.
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Sovereign Hill |
Allerdings empfanden wir das
Museum als langweilig. Hingegen äußerst interessant war es dem alten
Schulunterricht zu folgen, der in 3 verschieden Schulen stattfindet und das
nicht mit Schauspielern, denn die Schüler kommen von überall her, um für 3 Tage
in den damaligen Schulalltag zu schlüpfen. Einfach großartig. So lernen sie
ihren jetzigen Schulunterricht wenigstens zu schätzen. Es war einfach so schön
dort und wir hatten auch Glück mit dem Wetter. Der normale Eintritt pro
Erwachsenen liegt bei $45, aber dieser Eintrittspreis ist es auch definitiv
wert. Ich kann wirklich nur empfehlen dort vorbei zu schauen, für die Fahrt
dorthin benötigt man auch nur 2 ½ Stunden von Melbourne aus. Gegen 14 Uhr
machten Anni & ich uns wieder auf den Heimweg, wobei wir noch schnell beim
Coles hielten, so dass ich heimlich Annis Geburtstagskuchen für den nächsten
Tag kaufen konnte. Wieder zurück unterhielten wir uns mit Lorraine und spielten
nebenbei mit Zara. Nach dem Abendessen, wuschen wir ab und schauten uns dann
Fotos an.
Am 27. Juni 2012 war also Annis
24. Geburtstag. Nachdem Frühstück erhielt sie sogar eine kleine Aufmerksamkeit
von unserer Gastfamilie. Von mir bekam sie leider nur eine Geburtstagskarte, da
das Paket aus Deutschland noch nicht angekommen war, welches ihr Geschenk enthielt.
Später spielten wir mit Zara und ihren Meerschweinchen im Garten, bevor wir zu
10 Uhr zur Bibliothek gingen. Danach fuhren nach St. Kilda, wo wir uns mit
Eleonore trafen. Ihr erinnert euch bestimmt noch an sie, wir lernten sie
Bargara zusammen mit ihrem Freund Ed kennen, und später verbrachten wir
Silvester zusammen bei Stan in Townsville. Es war so schön sie nach der langen
Zeit wiederzusehen, leider konnte Ed nicht mitkommen, da es ihm gesundheitlich
nicht gut ging. Zusammen gingen wir 3 die Promenade entlang und fanden ein
schönes Plätzchen. Wir quatschen, tranken den Wein, den ich noch aus South
Australia hatte, und mampften Annis Geburtstagskuchen. Nach einer Weile wurde
es frisch und so lud uns Eleonore auf ein Heißgetränk in dem naheliegenden Café
ein.
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mit Eleonore in St. Kilda |
Da ich zusammen mit Lorraine für
17 Uhr ein Skypedate für Anni mit ihre Mutti organisiert hatte, verabschiedeten
wir uns um 16 Uhr von Eleonore. Leider brauchten wir dank des starken Verkehrs
für eine Strecke von 20min eine Stunde. Aber bei Anni war die Freude dann doch
sehr groß, dass sie mit ihrer Mutti an ihrem Geburtstag reden konnte und ihre
Bruder war sogar auch mit dabei. Nach dem Abendessen präsentierten Lorraine
& Peter ganz stolz ein kleines Stück Kuchen extra für Annis Geburtstag. Anni
hatte sich schon drauf gefreut, aber es wurde dann in 5 Stücke geteilt und Anni
& ich saßen dann doch etwas schockiert vor dem „Dessert“. Und zur Feier des
Tages dürften wir nicht nur den Abwasch machen, sondern auch noch den
Kühlschrank, sowie Tiefkühler & Ofen schrubben.
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mit Zara, Lorraine & Peter |
Am Donnerstag standen wir um 8 Uhr
auf und aßen Frühstück. Danach machten wir uns zur Healesville Sanctuary auf,
für welche wir wieder einmal kostenfreien Eintritt hatten.
Healesville Sanctuary, oder der
Sir Colin MacKenzie
Fauna Park, ist
ein Zoo, spezialisiert auf einheimische australische
Tiere. Er ist einer von nur zwei Orten, welche erfolgreich ein Schnabeltier gezüchtet haben – das andere ist Sydneys Taronga Zoo.
Es hilft auch mit einem Brutbestand der gefährdeter Behelmte Honigfresser. Der Zoo liegt in einer natürlichen Buschlandumgebung, wo sich Wege durch
verschiedene Lebensräume schlängeln und es werden
Wallabies, Wombats, Dingos, Kängurus und über 200
einheimischen Vogelarten präsentiert. Um 12 Uhr folgten wir der einstündigen Flugshow, die
echt spektakulär und beeindruckend war. Da waren Raubvögel dabei, die eine so
lange Flügelspannweite hatten, so dass sie so groß wie ich wirkten. Später
schauten wir uns auch noch die Reptilienshow an, die auch sehr interessant war,
aber die Vogelflugshow ist einfach besser gewesen. Der Park ist echt mit viel
Liebe gemacht und zum 1. Mal sahen wir auch Tasmanische Teufel und Wombats,
leider konnten wir die Wombats nicht wirklich sehen, da sie schliefen und ein
dickes Känguru davor saß und sich über deren Futter hermachte.
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Healesville Sanctuary |
Der Beutelteufel,
auch Tasmanischer Teufel
genannt, ist eine Tierart aus der Familie der Raubbeutler und deren größter
lebender Vertreter. Er ist heute nur noch in Tasmanien zu finden, auf dem
australischen Festland ist er wahrscheinlich schon im 14. Jahrhundert
ausgestorben. Zum vermeintlichen Schutz des Viehbestands wurde er in Tasmanien
bis in die 1930er Jahre intensiv bejagt. Seit der Beutelteufel 1941 unter
Schutz gestellt worden ist, hat sich der Bestand erholt.
Die Wombats
sind eine Familie in Australien lebender Beutelsäuger. Es handelt sich um
höhlengrabende Pflanzenfresser mit bärenähnlichem Aussehen.
Gegen 15 Uhr
verließen wir den Zoo wieder und machten uns auf den Weg nach Warburton, wo
Lorraine & Peter eine Hütte auf einen Campingplatz haben. Beide hatten uns
angeboten dort für eine Nacht bleiben zu können. Das war sehr gut, so konnten
wir ihnen für einen Tag entfliehen, und sie brauchten jemanden der dort
aufräumten, da sie es bei ihrer Abreise in einem totalen Chaos hinterlassen
hatten.
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Healesville Sanctuary |
Warburton ist ein Erholungs- und Fremdenverkehrsort mit 1.946
Einwohnern etwa 75 km östlich von Melbourne. Warburton liegt inmitten der
malerischen Hügellandschaft der Yarra Ranges, mit schönem Blick auf die
umliegenden Berge; der 1250 m hohe Mount Donna Buang ist im Winter
schneebedeckt. Der Yarra River, in dessen Tal viel Wein angebaut wird,
mäandriert durch den Ort, und an seinen Ufern liegen Wanderwege und
Picknickplätze. Warburton lag ab 1901 an der Eisenbahnstrecke von Melbourne
nach Lilydale, die 1965 stillgelegt wurde; seitdem ist die alte Bahntrasse ein Trail
für Wanderer, Radfahrer und Reiter.
Leider ist es gar nicht so einfach
sich auf den Straßen von Victoria zu recht zu finden, da die Ausschilderungen
wirklich grottenschlecht sind. Ich weiß gar nicht, wie oft ich schon fluchend
im Auto saß, weil einmal wieder irgendwo ein Schild fehlte oder wie oft wir
wenden mussten und trotz Straßenatlas oft Einwohner um Hilfe baten.
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Tasmanische Teufel im Healesville Sanctuary |
Als wir also bei der Hütte
ankamen, war es echt eklig, denn Lorraine & Peter haben die Hütte wirklich
fluchtartig verlassen, überall waren verschimmelte Essensreste und natürlich
hatten wir auch diverse Kakerlaken. Nachdem alles gereinigt und aufgeräumt war,
was dank der kleinen Größe des Hauses nicht lange dauerte, durchstöberten wir
die Essensvorräte. Diese waren hier wesentlich besser als in Fairfield, denn
dort durfte man sich nicht einfach am Essen bedienen, nein, es wurde zugeteilt
– wie im Krieg. Abends hieß es immer, das sind euere Teller und das unsere und
die Portionen waren so winzig. Manchmal gab es nicht einmal eine
Sättigungsbeilage, sondern nur Gemüse. Wenn sie nicht immer noch irgendeinen
komischen Dessert serviert hätten, wären Anni & ich wohl verhungert.
Nach dem Abendessen genossen wir
die Ruhe und lasen in aller Friedlichkeit unsere Bücher, denn einen Fernseher
gab es dort nicht.
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Koala im Heealesville Sanctuary |
Am nächsten Morgen genossen wir
einen ausdauernde Dusche, denn bei Lorraine & Peter in Fairfield gab es
Duschzeiten, so dass wir max. 3 min Duschen durften. Wobei wir dann auch immer
noch Rücksicht darauf nehmen mussten, dass sie Vorrang hatten, und wir nicht
das Bad blockieren. Ebenso war es, wenn wir unserer Wäsche waschen wollten. Das
eine Mal hat sie sie einfach ausgemacht, dabei sind wir extra früher aufgestanden,
damit es mit unserem Zeitplan zusammen passte. Das konnte wir dann vergessen.
Sehr eigenartig diese Familie.
Nach einem schönen Frühstück, wo
wir uns wirklich alle guten Sachen einverleibten, die wir fanden und welche noch
nicht schlecht waren, räumten wir noch schnell auf, bevor wir uns wieder auf
den Rückweg nach Melbourne machten. Eigentlich wollten wir noch einen Halt auf
dem Mount Donna Buang machen, aber leider war die Straße dorthin blockiert, da
es die Nacht davor so windig war, dass diverse große Äste die Straßen
versperrten. Wieder in Fairfield quatschen wir mit Lorraine & spielten mit
Zara bis 13:30 Uhr, da wir dann zur Bibliothek für eine Stunde gingen. Ich bin
doch überrascht wie viele Menschen noch das Internet in den Bibliotheken
nutzen, da wir teilweise nur mit Reservierung eine Chance hatten das Internet
nutzen zu können.
An diesem Nachmittag waren wir
dann noch einmal mit Eleonore & Ed verabredet. Da wir aber Geld sparen
wollten liefen wir, leider im Regen, bis in den Stadtteil Fitzroy, was ewig
dauert, wir hatten die Entfernung eindeutig unterschätzt. In der Brunswick
Street angekommen, wollten wir uns mit den Franzosen treffen, aber leider ist
die Straße so lang, dass wir uns verfehlten und Anni & ich von dem Laufen so
kaputt und vom Regen total durchnässt waren, dass wir keine Lust mehr hatten
und die Bahn nach Hause genommen haben.

Am 30. Juni 2012 spielten wir mit
Zara nach dem Frühstück und quatschen mit den anderen beiden, wobei ich sagen
muss, dass das Spielen mit Zara nie Spaß gemacht hat, da sie immer nur das
Selbe spielen wollte und sie alle Regeln zu ihrem Gunsten haben wollte, und die
Eltern ihr das auch ständig gewährten. Zudem besitzt sie nur Lernspiele. Und
obwohl Zara gerade einmal 4 Jahre alt
ist, spricht sie wie einer Erwachsene. Da merkt man das sie die meiste Zeit nur
mit ihrer Mutter verbringt. Armes Kind! Zu 10 Uhr fuhren wir zum Yarralea
Childrens Centre in anliegen Stadtteil Alphington, da wir dort einen Putzjob
von Leon von Glenlee Cleaning Services hatten. Dort putzen wir knapp eine halbe
Stunde den Kindergarten und erhalten pro Person $15. Besser als gar kein Geld
verdienen. Danach ging es zur Bibliothek, bevor wir von 14 bis 17:15 Uhr auf
Zara aufpassen mussten, was total anstrengend war. Echt, dieses Kind ging uns
irgendwann einfach nur noch auf den Sack. Aber es lag ja nicht an ihr, sondern
an ihrer Erziehung.
Nach dem Abendessen, wuschen wir
ab, spielten nach kurz mit Zara und setzten uns dann auf die Couch, um zu lesen
und gegen 21 Uhr verzogen wir uns ins Bett.
Am Sonntag standen wir sehr früh
auf, da wir um 7 Uhr mit Dennis am Fairfield Boathouse verabredet waren, um ihm
Deutsch beizubringen. Leider war das Café so früh noch nicht geöffnet, so dass
wir ein anderes schönes fanden. Dort lud uns Dennis auf Heißgetränke und Kuchen
ein. Der Unterricht bestand eigentlich daraus, dass wir uns die ganze Zeit nur
mit ihm auf Deutsch unterhalten haben. Dafür hat er alles bezahlt und wir
erhielten $10 pro Stunde pro Person. Später wechselten wir dann doch noch
zurück zum Fairfield Boathouse, wo wir dann bis 10 Uhr blieben. Danach fuhr er
uns freundlicherweise noch nach Hause. Da wir noch bis 11 Uhr Zeit hatten,
zupften wir das Unkraut aus dem Gemüsebeet von Lorraine und putzen das Bad. Um
11 Uhr hätten wir eigentlich bei Radar Medical in Greensborough sein sollen, wo
wir noch einmal Leon getroffen hätten, da wir diesen Arztkomplex auch putzen
sollten. Leider sprang unser Auto einmal wieder nicht an. Also schnappten wir
unseren Kanister liefen zur nächsten Tankstelle und holten Benzin. Danach
sprang Heiko wieder an und wir mussten feststellen, das unsere Tankanzeigen
spinnt.
Gegen 12:15 Uhr kamen wir dann
beim Ziel an und nachdem Leon uns gezeigt hatte, was alles zu machen ist,
putzen wir den Komplex. Und erhielten dann die Schlüssel für dieses Gebäude und
den Kindergarten. Wir sollten von dem Tag an von Mo – Fr jeden Abend beide
putzen.
Später stellten wir unser Auto in
Fairfield ab, nahmen die Bahn in die Stadtmitte, liefen zur National Gallery of
Victoria, um uns dort mit Eleonore & Ed zu treffen. Leider wurde diese
schon nach 30min geschlossen, so dass wir durch die Stadt schlenderten und uns
dann ein Café suchten – wir endeten im Starbucks – so teuer.
Später ging es zurück, wo wir zum
Abendessen einen Freund von Lorraine zu Besuch hatten. Übrigens hatte ich im
Laufe des Tages eine SMS von Lorraine erhalten, dass wir wieder gehen sollen,
da angeblich von Freunden das Haus abgebrannt sei, und sie das Zimmer für die
bräuchten. Aber wenigsten haben sie uns ein paar Tage Zeit gegeben, um etwas
neues zu finden. Beim Abendessen wurde das Thema des Auszugs nicht noch einmal
angesprochen. Wir fanden sie hätten es uns persönlich sagen können. Von diesem
Tag an, gab es das wenige Essen, welches wir nur schon bekamen auch noch
rationiert. Zum Beispiel das wenige vorhanden Obst, mussten Anni & ich uns
für die kommenden Tage einteilen – mehr gab es nicht.
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Melbourne |
Am 2. Juli waren wir schon um 7:15
Uhr wach, aber da wir keinen Lust auf Lorraine & Peter hatten, blieben wir
im Bett und lasen. Zum Frühstück gab es doch Tatsache nur trockene Weet-Bix und
ein wenig Obst.
Weet-Bix ist ein ballaststoffreicher
Frühstückkeks in Australien,
welcher durch die Sanitarium Health
Food Company hergestellt wird und
in Südafrika von Bokomo.
Nach einer 3-minütigen Dusche
spielten wir mit Zara und lasen, bevor wir zu 10 Uhr zur Bibliothek ging, um
dort mit Hilfe des Internets eine neue Bleibe zu finden. Nach dem unsere Stunde
rum war, fuhren wir mit der Bahn zur Flinders Street, nahmen die Tram nach
Prahan, wo wir ein 2-minütiges Bewerbungsgespräch in dem Restaurant Heaven
Gastro Lounge hatten. Ich weiß gar nicht, warum wir uns die Mühe gemacht haben,
um dort hinzukommen.
Da wir einen Eintrag auf www.gumtree.com.au
gesetzt hatten, wo wir nach einer kostenfreien Unterkunft suchten, meldete sich
ein wirklich merkwürdiger John. Mit diesem trafen wir uns im Café The Monarch
in St. Kilda. Und ich kann sagen, dieser Typ hatte so ein Ding an der Klatsche,
dass er uns Angst machte und mitten im Gespräch stand er auf und ging.
Danach nahmen wir die Tram nach
North Fitzroy, wo wir ein weiteres Bewerbungsgespräch im Restaurant Matteos
hatten. Dies dauerte auch nur 5min – ich glaube sie wollen nur sehen, wie man
ausschaut. Für Anni & mich ist es immer nur Zeitverschwendung. Nach diesem
sehr deprimierenden Tag, fuhren wir mit der Bahn zurück nach Fairfield. Dort
zupften wir noch bis 16:30 Uhr, Unkraut. Danach ging es zum Yarralea Childrens
Centre, welches wir putzen und danach weiter nach Greensborough zu Radar
Medical. Um diesen Komplex zu Putzen brauchen wir eine Stunde, aber wir
bekommen auch $17,50 pro Stunde. Um 19:30 Uhr waren wir also mit beiden fertig
und machten uns auf den Rückweg. Freundlicherweise hatten uns Lorraine &
Peter etwas vom Abendessen aufgehoben und während wir am Tisch saßen und aßen,
leisteten sie uns Gesellschaft – das war echt nett. Nach einem bisschen Lesen,
schliefen wir gegen 22:15 Uhr.
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Federation Square in Melbourne |
Am nächsten Tag nahmen wir nach dem
Frühstück die Bahn in die Stadt und entdeckten dann die Stadtbibliothek, wo wir
auch das Internet kostenlos nutzen konnten. Wir blieben dort bis 10:15 Uhr und
danach erhielt Anni einen Anruf von David (50 J., Engländer), der fließend
Deutsch sprechen konnten und er bot uns an, dass wir für die nächste Zeit bei
ihm unterkommen konnten. Endlich einmal wieder eine positive Nachricht. Um
10:30 Uhr hatten wir ein Bewerbungsgespräch mit Andreas bei der Arbeitsagentur
Hotelstaff – dieses ging sogar eine halbe Stunde. Und es war ein seriöses
Bewerbungsgespräch.
Zum Mittag gingen wir zu Crossways
in der Swan Street, wo man für $5,50 ein All-you-can-eat-Mittags-Deal bekommt
mit Hauptgang, Dessert und Getränken. Da es von Anhängern der Hare-Krishna-Bewegung geführt wird, ist das
Essen vegetarisch und schmeckt echt lecker und für den Preis kann man sich
absolut nicht beschweren. Man kann sich so oft nachnehmen wie man möchte,
allerdings waren Anni & ich schon nach der 1. Portion so satt, dass das
Dessert kaum reinpasste.
Danach
schauten wir uns in Ruhe den Federation Square und die St Paul's Cathedral an,
bevor wir um 13 Uhr ein Jobinterview mit Natalie im Café The Journal hatten. In
dem Job ging es darum Spenden für die freie Wohlfahrtspflege zu sammeln, wobei
man an öffentlichen Plätzen stationiert wäre und nach Stunde bezahlt wird. Das
Interview war auch ein seriöses und es wurde sogar mit einem kleinen
Straßentest abgeschlossen. Sehr witzig.
Danach
verbrachten wir noch einmal 45min in der Staatsbibliothek, bevor wir uns
Chinatown anschauten.
Später
ging es mit der Bahn wieder nach Hause und nach dem Abendessen bestanden Peter
& Lorraine darauf, dass wir das Gemüsebeet noch zu Ende jäten, den
Meerschweinchenkäfig säubern und das Bad noch einmal Putzen, da es ihren
Ansprüchen nicht genügte. Total Panne! Danach ging es wieder auf zum Putzen des
Kinderartens und des Arztkomplexes.
Gegen
20:30 Uhr waren wir wieder zurück uns lasen noch, bevor wir schlafen gingen.
Am
kommenden Tag standen wir um 7:30 Uhr auf, da Lorraine wollten, dass wir bis
9:30 Uhr das Haus verlassen hatten. Wir packten also unsere Sachen,
frühstückten und duschten, verabschiedeten uns von Lorraine & Zara und
nahmen die Bahn zur Flinders Street. Wir gingen in die Stadtbibliothek und
nutzen das Internet für eine Stunde. Danach wollten wir uns endlich in aller
Ruhe die National Gallery of Victoria anschauen, leider erfolglos, da ich
währenddessen einen Anruf von der Jobagentur Hotelstaff erhielt, die eine Job
für uns am nächsten Tag hatten – Housekeeping im Hotel Enterprize. Also machten
Anni & ich uns auf nach Richmond zum Shoppingcenter, um Arbeitskleidung zu
kaufen. Danach gingen wir zur Jobagentur, um die Details für den Job zu
erfahren.
Zu 18
Uhr waren wir beim Kindergarten und eine Stunde später schon in Greensborough,
um das Ärztegebäude zu reinigen. Gegen 20:45 Uhr kamen wir dann endlich bei
David im Stadtteil Mt. Waverly an, welcher für uns extra Lasagne gekocht hatte.
Er hat uns so herzlich begrüßt und uns sogar elektrische Wärmedecken auf unsere
Betten getan. Es war so schön, nach all der doofen Zeit endlich eine richtiges
und warmes Heim gefunden zu haben. Nachdem wir uns noch ein wenig unterhalten
hatten, ging es auch schon wieder ins Bett.
Am
nächsten Morgen hieß es um 6:10 Uhr aufstehen, da wir um 8:30 Uhr beim Hotel
Enterprize sein sollten. Nachdem Frühstück fuhren wir mit dem Auto bis nach
Ashburton, um von dort aus mit der Bahn zur Arbeitsstelle zu fahren. Eigentlich
wollten wir zur Glen Iris Station, aber durch den dichten Nebel sind wir bei
der Ashburton Station gelandet, aber die ist eh viel dichter dran gewesen. Mit
der Bahn ging es also zum Southern Cross und nach 5min Fußweg, waren wir auch
schon beim Hotel.
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Mit David |
Wir
putzten von 8:30 bis 15:45 Uhr insgesamt 40 Zimmer, ich weiß gar nicht mehr wie
viele davon Check-outs waren. Aber wirklich ordentlich putzen konnten Anni
& ich die nicht. Wir hatten es uns auch komplett anders vorgestellt, so
sind wir das nicht gewohnt von Deutschland. Es war komplett unorganisiert, es
gab keine Hygienehandschuhe und ständig kamen die „Vorarbeiter“ und meinten,
wir sollen schneller und oberflächlicher putzen, es war so grauenvoll – wir
dachten die ganze Zeit nur, die armen Gäste. Wir hatten auch keine Einweisung
erhalten, da das komplette Housekeepingpersonal am Tag zuvor gefeuert wurde,
also waren alle 14 Zimmermädchen, einschließlich uns, neu, und man sagte uns,
wir sollen einfach putzen wie wir denken. Unglaublich!
Nachdem
wir die Tortur überstanden hatten, nahmen wir die Bahn und holten unser Auto,
um dann zu Kaye & Peter zum Abendessen zu fahren. Peter ist der Bruder von
Andrew aus Cairns, er und seine Frau waren so freundlich unsere Pakete aus
Deutschland zu empfangen und sie waren endlich da. Das eine Paket war von
meinen Eltern und das andere von Annis Mutti, und beide enthielten
Geburtstagsgeschenke für Anni. Dazu muss man sagen, dass beide Pakete ewig
brauchten, statt der besagt 4 – 8 Tage, benötigen sie ca. 16 Tage. Wir machten
uns schon Sorgen, dass sie verloren gegangen sein.
Aber es
war so nett von Kaye & Peter uns zum Abendessen einzuladen. Zusammen mit
ihrem 3 Kindern waren sie wirklich goldig. Und sie haben auch noch mehrer Gänge
serviert – Anni & ich platzten fast, zu mal es zum Dessert auch noch
Pavlova gab.
Pavlova ist eine mit Sahne und Früchten gefüllte Torte aus einer
Baisermasse, die sowohl in Australien als auch in Neuseeland als ein
Nationalgericht angesehen wird.
Gegen 21:30 Uhr mussten wir uns
dann leider verabschieden, da wir schließlich noch den Kindergarten & den
Ärztekomplex putzen mussten.
Um 00:30 Uhr kamen wir dann bei
Davids zu Hause an und vielen tot ins Bett.
Am 6. Juli 2012 standen wir zur
gleichen Zeit auf wie am Vortag und zu 8:30 Uhr waren wir beim Hotel. Klar, war
der 1. Tag eine Katastrophe, aber der Job sollte nur 4 Tage gehen und er wurde
super gut bezahlt, so dass ich & Anni uns dachten Zähne zusammen beißen und
durch, schließlich brauchten wir das Geld.
Dieses Mal, wollten sie, dass wir
alleine anstelle von in zweier Teams arbeiteten. Allerdings ließen Anni &
ich uns das nicht gefallen und bestanden drauf zusammen zu arbeiten. Wie am Vortag
erhielten wir eine Liste mit 40 Zimmern, davon waren 20 Check-outs. Ich glaube
ich muss nicht erwähnen, wie „sauber“ die Zimmer dann waren.
Danach gingen wir zur Jobagentur
Hotelstaff und berichteten dort, wie es denn in dem Hotel laufe, da sie sich erkundigten.
Ebenso sprachen wir dort über die Möglichkeit in einem Hotel auf Mount Buller
zu arbeiten.
Mount
Buller ist ein Berg- und Skigebiet in den
Snowy Mountains. Von Canberra aus ist es das nächstgelegene Ski- und
Wandergebiet, das vor allem für Tagesausflüge genutzt wird. Es gibt auch ein
Feriendorf am Mount Buller. Am Mount Buller gibt es Ski- und
Snowboard-Vermietung, Skischulen und Pistenkontrollen. Das Skigebiet umfasst
180 Hektar. Die längste Abfahrtsstrecke ist 2,5 Kilometer lang. Auf dem Gebiet
befinden sich 25 Lifte, die bis zu 40.000 Personen pro Stunde befördern können.
Im Feriendorf Mount Buller gibt es Appartements und Hotels mit 7.000 Betten und
in der nahe gelegenen Ortschaft Mansfield
weitere 2.300 Betten. Mount Buller Village hat ein Postamt, eine Bank und
Einkaufsmöglichkeiten sowie auch eine medizinische Notfallversorgung.
Danach
ging es mit der Bahn nach Hause, wo wir uns nach dem Abendessen mit David auf
die Couch chillten, quatschten und lasen. Da es Freitag war, brauchten wir weder
Kindergarten noch Artkomplex putzen, da wir uns aussuchen konnten, ob wir es
Freitag, Samstag oder Sonntag machten – Hauptsache am Montag ist alles sauber.
Am
Samstag begann unser Housekeepingjob erst um 9 Uhr, so dass wir ein wenig
länger schlafen konnten. Und überraschenderweise gab es pro Person nur 5
Check-outs, anstelle von 10. Und auch sonst war alles viel entspannter als die
beiden Tage zu vor, man könnte fast meinen, es hätte Spaß gemacht.
Zwischendurch wurde sich sogar nach unserem Wohlergehen erkundigt. Es hatte
wohl etwas gebracht, dass sich alle Zimmermädchen bei ihren Arbeitsagenturen
beschwert hatten.
Gegen
15:30 Uhr waren wir fertig, nahmen die Bahn nach Ashburton, hüpften ins Auto
und wollten zum Kidergarten in Alphington, leider habe ich mich komplett
verfahren, so dass wir erst um 18 Uhr dort ankamen, aber ein Glück brauch wir
nur 25min zum Putzen. Danach ging es zu Radar Medical in Greensborough, wo wir
nach der einstündigen Putzaktion auf Leon trafen, der uns unser hart verdientes
Geld für die 1. Woche gab. Bei David kamen wir dann erst kurz vor 21 Uhr an.
Nach dem Abendessen waren wir dann noch kurz im Internet, bevor wir schlafen
gingen.
Der 8.
Juli 2012 sollte unser letzter Arbeitstag im Hotel Enterprize sein. Leider
hatten wir morgens auf dem Weg dorthin ein paar Schwierigkeiten, denn bei der
Ashburton Station angekommen, wurde uns mitgeteilt, dass die Bahn nicht kommt,
da sie irgendwo liegen geblieben war. Der Plan war, einfach zu einer anderen
Station zu fahren und in eine andere Bahn zu steigen, aber das Problem war,
dass ich mich nicht in Melbourne auskenne und somit nicht vorbereitet war.
Glücklicherweise trafen wir auf einen älteren Herren, namens Peter, welcher den
Weg zur Camberwell Sation wusste – also zack schnell eine kleine
Fahrgemeinschaft gebildet und los ging es. Wir kamen gerade rechtzeitig an und
erwischten noch die Bahn. Im Hotel angekommen, dachten sie, dass wir an diesem
Tag nicht kommen würden, also waren keine Listen für uns vorbereitet, so dass
wir Zimmer von den anderen Mädchen bekamen, dass hieß, dass wir Zimmer auf
jeder Etage hatten – ich glaube das Hotel verfügt über 8 Etagen. Und dadurch,
dass wir von Etage zu Etage sprangen und keinen eigene Wäschewagen hatten,
verloren wir sehr viel Zeit, aber egal, denn sonntags bekamen wir $30 pro
Stunde. Um 14 Uhr waren wir fertig und fuhren mit dem der Bahn zu Heiko und von
dort aus nach Greensborough, um von 15:30 bis 17:30 Uhr die Toilettenböden zu
schrubben. Auf dem Weg nach Hause wurde ich wieder einmal von der Polizei
angehalten, da ich illegal an einer Stelle gewendet hatte. Der obligatorische
Alkoholtest war natürlich auch dabei. Ich habe die Dumme gespielt und kam mit
einer Verwarnung davon. Die australische Straßenbauweise ist aber auch nervig.
Zu Hause
wurde geduscht, Wäsche gewaschen und zu Abend gegessen. David hatte sogar für
uns ein super leckeres Pancake-Dessert gezaubert.
Leider
war dies auch schon unser letzter Abend bei David, denn er hatte erfahren, dass
sein Vater in England gestorben war, so dass er sich die kommenden Tage auf
nach England zur Beerdigung machen wollte.
Also
hieß es für uns am nächsten Morgen Sachen packen und Abschiednehmen, dabei
hatten wir uns so wohl gefühlt. Echt schade, es waren sehr angenehme Tage.
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in der National Gallery of Victoria |
Da Heiko
unbedingt einmal wieder einen Service benötigte, fuhren wir zur
K-mart-Werkstatt in Hartwell, welche ausgebucht war, ebenso die in Hawthorn, so
dass wir einen Termin für den kommenden Tag machten. Danach fuhren wir zur
Kooyong Station, um mit der Bahn in die Stadt zu fahren. Endlich konnten wir
uns die National Gallery of Victoria in Ruhe anschauen und zum Mittag aßen wir
wieder bei Crossways. Danach gingen wir wieder zur Staatsbibliothek und
versuchten eine Unterkunft zu finden, bevor wir zum Kindergarten zum Putzen fuhren.
Leider hatte Leon mittlerweile Jemand anderen gefunden, der den Ärztekomplex in
Greensborough putzte. Also fuhren wir noch einmal zurück in die Stadt zur
Bibliothek. Da wir keinen Schlafplatz gefunden hatten, parkten wir einfach in
einem Stadtteil und schliefen die Nacht im Auto. In solchen Momenten ist es
einfach schön ein Auto zu haben, in welchem man jederzeit übernachten kann.
Am 10.
Juli 2012 erwachten wir um 7:30 Uhr und liefen zum Red Rooster, um unsere Zähne
auf der Toilette zu putzen. Danach fuhren wir nach Hartwell und gaben unser
Auto in der Werkstatt ab. Danach nahmen wir die Bahn in die Stadt und
verbrachten eine Stunde in der Stadtbibliothek. Danach wollten wir uns
eigentlich einen kostenfreien Kaffe und eine Heiße Schokolade im Crown Casino
ergattern, allerdings verfügen diese nicht über die Automaten, die wir aus den
anderen Kasinos kannten. Zum Mittag kehrten wir wieder bei Crossways ein und
danach gingen wir zur Arbeitsagentur, um denen mitzuteilen, dass wir den Job
auf Mount Buller annehmen. Uns blieb nicht wirklich eine andere Wahl – und wie
sich später heraus stellte, war es eine wirklich gute Entscheidung.
Die Zeit
bis wir unser Auto abholen konnten verbrachten wir in der Staatsbibliothek. Für
den Service am Auto dürften wir dann auch noch einmal $139 hinlegen. Danach
fuhren wir zum Kindergarten und putzen diesen ein letztes Mal, denn am
kommenden Tag würden wir schon nach Mount Buller fahren. Danach trafen wir noch
Leon, der uns bezahlte und wir uns noch einmal bedankten und ihm den Schlüssel
übergaben.
Wir
erhielten dann auch noch einen Anruf von Adam (40 J., Australier), welcher uns
für unsere letzte Nacht in Melbourne ein Bett angeboten hat. Echt toll. Also
fuhren wir nach St. Kilda, und der gute Adam machte uns sogar noch Abendessen.
Wir quatschen noch bis 22:30 Uhr und dann ging es schlafen.
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