Der kürzeste Weg zu sich selbst,
führt um die Welt herum.

[Hermann Keyserling (1880-1964)]

Sonntag, 3. Juni 2012

On the Road again


Beim Kings Canyon
Am Tag unserer Abreise sind wir gemütlich um 9:30 Uhr aufgestanden und genossen eine letzte Dusche – man weiß ja nie, wann sich die nächste Möglichkeit während eines Road trips bietet. :) Danach packten wir unsere Sachen und luden alles ins Auto. Bevor wir zum Frühstücken ins Hostel fuhren, brachten wir unsere Arbeits-T-Shirts zurück in den Gillen Club. Später ging es noch zum Coles, um Lebensmittel für die Fahrt zu kaufen. Zum Abschied fuhren wir auf den ANZAC-Hill und ließen ein letztes Mal unseren Blick über Alice Springs schweifen, bevor wir den Stuart Highway Richtung Süden nahmen.
Beim Kings Canyon
In Erldunda, einem typischen Roadhouse am Kreuzungspunkt von Stuart Highway und Lasseter Highway, bogen wir ab. Die Siedlung ist etwa 250 km von Alice Springs entfernt. Die kleine Siedlung ist eine Station für Touristen auf dem Weg zum 244 km entfernten Uluru. Erldunda hat eine Tankstelle, ein Restaurant, ein Motel und einen Caravanpark. Das Roadhouse wird von Touristen zum Einkaufen genutzt, weil die Kosten in Erldunda im Verhältnis zu den Kosten am Uluru günstig sind.
Später bogen wir auf die Luritja Road, welche eine Touristenstraße ist und sie verbindet den Larapinta Drive im Watarrka-Nationalpark mit dem Lasseter Highway.
Beim Kings Canyon
Noch vor Sonnenuntergang schafften wir es bis zur Salt Creek Rest Area und kochten unser Abendessen – bei Coles hatten wir einen Spitzenpreis erhalten: $2 pro Dose (gefüllt mit diversen leckeren Suppen). :)
Später lernten wir noch Jonas & Melli (beide aus Deutschland) kennen und unterhielten uns ein wenig mit ihnen, bevor es uns zu kalt war und wir uns in unsere warmen Schlafsäcke kuschelten. :)

Beim Kings Canyon
Beim Kings Canyon
Am 18. Mai 2012 sind wir mit der Sonne um 07:15 Uhr aufgewacht und machten das Auto startklar und aßen unser Müsli zum Frühstück. Für diesen Tag stand der Kings Canyon auf dem Plan. Der Kings Canyon ist Teil des Watarrka-Nationalparks & liegt 323 km südwestlich von Alice Springs. Der Kings Canyon ist der westlichste Teil der George Gill Range. Die Felswände des Kings Canyon bestehen aus rotem & gelbem bis weißem Sandstein. Die Wände des Canyons sind teilweise über 300 m hoch. Der Sandstein, dessen rote & gelbliche Farbe aus Eisenoxiden resultiert, ist stark kleinteilig zerklüftet und bildet interessante Strukturen aus unterschiedlichen Farben und Zeichnungen. Erosion von Sonne und Wind mit Sand hinterlässt verrundete Formen.
Beim Kings Canyon
Dort kamen wir gegen 9:30 Uhr an und nutzten nun endlich auch einmal unseren Reservekanister und befüllten das Auto, bevor wir uns an den Aufstieg machten. Wir nahmen die Route um den Canyon herum (Kings Canyon Rim Walk), welche über die Plateaus führt und ungefähr 6 km lang ist. Diese beginnt mit einem eher steilen Stück, welches Einheimische Heartbreak Hill (oder auch Heartattack Hill wegen der steilen Passagen) nennen. An der Spitze angekommen, eröffnet sich ein beeindruckender Blick über die Schluchten, den bienenstockartigen Felsformationen auf dem Plateau und über die weite Landschaft um das gesamte Gebiet. Am Fuße des Canyonbodens zieht sich der sogenannte Kings Creek durch. Wir benötigten ungefähr 3h Umrundungszeit.
Gegen 13:00 Uhr fuhren wir weiter und machten unterwegs am Mt. Connor Lookout halt.
Beim Kings Canyon
Mount Conner ist ein abgeflachter, nierenförmiger Berg, der sich rund 2.800 m lang bei einer maximalen Breite von 1.300 m erstreckt. Seine Nordflanke setzt sich scharfkantig vom umgebenden Outbackland ab, während seine Südseite durch viele Verwitterungsrinnen zerfurcht ist. Geologisch gibt es keine direkte Verbindung zur Sandsteinformation des nahegelegenen Ayers-Rock-Gebietes. Lustigerweise hatten Anni & ich diesen erst einmal für den Uluru gehalten. :)
Unsere Fahrt endete an der Sandy Way Rest Area, welche sich 40km vom Uluru entfernt befindet ist – man kann dort gratis campen. Unterwegs mussten wir allerdings beim Roadhouse Curtin Springs anhalten und für 2,30$/L tanken. :(
Nachdem Abendessen ging es früh um 18 Uhr schlafen, da wir für den nächsten Tag Großes vorhatten. :)

Beim Curtin Springs Roadhouse
Unser Halbjähriges zelebrierten wir also im Uluru-Kata Tjuṯa National Park. Früh morgens um 6 Uhr klingelte der Wecker und draußen war es noch stockfinster und eiskalt. Nichts desto trotz hieß es anziehen und los ging die Fahrt. Der Eintritt zum Park kostete pro Person $25 – ein notwendiges Übel.
Der Park umfasst 1326 Quadratkilometer. Teil des Parks ist der berühmte Felsen Uluru (Ayers Rock) und 40 km westlich der Kata Tjua (Mount Olga). Die wichtigste touristische Ansiedlung ist Yulara.
Uluru ist das bekannteste natürliche Wahrzeichen Australiens. Dieser Inselberg erhebt sich 348 m über die Landschaft. Das Wort Kata Tjuṯa bedeutet „viele Köpfe“ und bezeichnet eine Gruppe von 36 Felsen, die wahrscheinlich mehr als 500 Millionen Jahre alt sind.
Uluru
Wir wollten natürlich den Sonnenaufgang genießen, aber als wir an der dafür vorgesehenen Plattform ankamen, wimmelte es nur so von Touristen, manche hatten sogar Stühle dabei. Somit war es nicht einfach einen Blick auf Uluru zu ergattern, geschweige denn ein Foto ohne doofe Touristen in pinken Jacken zu schießen. Es war trotzdem ein schönes Naturspektakel, wenn auch immer noch verdammt kalt.
Kata Tjuta
Beim Cultural Centre gönnten wir uns erst einmal unser Frühstück und stärkten uns somit für den Tag. Danach fuhren wir direkt an den Uluru und wollten hinauf klettern, allerdings gab Anni auf, wegen ihrer Höhenangst und später, ein bisschen weiter oben, war es auch für mich vorbei – es war einfach zu windig, gefährlich & anstrengend. Stattdessen hatten wir unseren Spaß bei dem Base Walk (ca. 12km mit allen Abstechern), welcher einmal um den Uluru herumführt. Danach benötigten wir ungefähr ½ h Fahrt, um die Kata Tjuta zu erreichen. Da wir aber recht groggy vom ersten Walk waren, nahmen wir dort nur einen kurzen, für den wir nur 40min benötigten. Auf unserem Rückweg zum Uluru hielten wir an allen Aussichtspunkten und schossen Erinnerungsfotos. :)
Gegen 15:30 Uhr kamen wir an dem Parkplatz an, von welchem wir den schönsten Blick auf Uluru für den Sonnenuntergang hatten. Und da der Tag so früh begann, gab es eben auch ein frühes Abendessen. :) Während wir entspannten und auf den Sonnenuntergang warteten, lernten wir Michael (31J., aus Deutschland) kennen und unterhielten uns ein wenig mit ihm.
Auf dem Uluru
Wir fanden übrigens, dass der Sonnenuntergang wesentlich schöner ist als der Aufgang – das Farbenspiel war einfach beeindruckend, welches sich im Minutentakt änderte. Leider war um kurz nach 18 Uhr schon alles vorbei und wir fuhren zurück zur Sandy Way Rest Area. Wobei wir unterwegs noch in Yulara anhalten mussten, um zu tanken – im Gegensatz zu allen Gerüchten, dass dort der Sprit teurer sei als in Curtin Springs, bezahlten wir nur 2,13$/L. Am Rastplatz angekommen verwickelte uns eine Deutsche noch in einen kurzes Gespräch und gegen 19:30 Uhr legten wir uns schlafen. Unglaublich das schon ein halbes Jahr rum ist – erstaunlich wie schnell die Zeit vergangen ist. Viel erstaunlicher: Anni & ich verstehen uns immer noch super und wollen auch gar nicht ohne einander weiterreisen. :)

Am Sonntag erwachten wir dann nach einer langen Nacht um 7:30 Uhr, aßen Frühstück und fuhren knapp 700km bis zur Pootnoura Rest Area – kurz vor Coober Pedy.
Vor dem Uluru
Zwischendurch hielten wir in Erldunda an und versuchten heimlich kostenfrei zu duschen, wir wurden aber leider erwischt und mussten dann halt $4 pro Person zahlen. Zum Tanken hielten wir in Kulgera an, wo wir dann für 1,95$/L voll tanken mussten. Nächste Pausen wurden auf der Grenze zu South Australia und in Marla eingelegt. Marla ist ein kleiner Ort mit etwa 70 Einwohnern.
Beim Uluru
Gegen 17 Uhr kamen wir bei unserem Rastplatz an und machten uns an das Abendessen. Da wir täglich nur 2 Mahlzeiten zu uns nahmen, knurrte der Magen immer schon 2 h vorher. :) Nach einem herrlichen Sonnenuntergang war dann um 18:30 Uhr Bettzeit.

Jeder behauptete und warnte uns, dass es viel kälter in South Australia als im Northern Territory ist, allerdings war die Nacht wesentlich wärmer als die Nächte davor. Wir dachten uns, dass dies ein gutes Zeichen war. :) Nach dem Frühstück fuhren wir nach Coober Pedy.
Vor dem Uluru
Dies ist eine kleine Ortschaft mit etwa 1.500 Einwohnern und liegt etwa 840 km nordwestlich von Adelaide direkt am Stuart Highway. Der Name „Coober Pedy“ ist eine englische Schreibweise des Aboriginal-Begriffs „kupa piti “ – was so viel heißt wie „weißer Mann im Loch“. Die Ortschaft nennt sich selbst „Opal-Hauptstadt der Welt“ und ist auch tatsächlich die größte Quelle dieser Edelsteine. Etwa ¾ der weltweiten Funde von weißen Opalen werden in der näheren Umgebung von Coober Pedy gemacht. Heutzutage ist es verboten, innerhalb der Stadtgrenzen nach Opalen zu schürfen. Die extremen Sommertemperaturen und der Opal-Abbau haben dazu geführt, dass die meisten Einwohner in unterirdischen Wohnhöhlen, sogenannten „dugouts“, leben und in Minenschächten arbeiten.
Die Kata Tjuta im Hintergund
Unser 1. Ziel war der Big Winch Lookout, von welchem man einmal über die Stadt schauen konnten und wir realisierten, dass sie ganz schön hässlich ist.
Als nächstes fuhren wir zur Touristeninformation und besorgten uns ein Karte der Stadt. Ganz großes Plus – man kann dort kostenfrei das Internet für 30min nutzen. Tanken ist dort dann mittlerweile auch günstiger als in den vorherigen Roadhouses – wir bezahlten 1,69$/L.
Vor dem Uluru
Einen Besuch wert sind die unterirdischen Kirchen, dass ist einmal komplett etwas anderes und sehr interessant. Die Gegend direkt um Coober Pedy diente als Kulisse für die Filme Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel und Pitch Black – Planet der Finsternis. Das Raumschiff aus dem Film Pitch Black haben wir dann nach langem Suchen auch gefunden – da haben die Aussies was zum Angucken für Touristen und dann liegt es sehr versteckt.
Unsere Weiterfahrt an diesem Tag endete bei der North Hill Rest Area, wo wir uns schon auf das Abendessen freuten. Zwischendurch hielten wir in Glendambo, in Pimba und am Lake Hart. Einfach unvergleichlich: Links von mir der Salzsee Lake Hart und rechts von mir der Stuart Highway und ich stand auf dem Schienenstrang des Ghan von Adelaide nach Darwin.
Und da wir nun weiter südlich sind, geht die Sonne noch früher unter und wir somit noch früher schlafen – 18 Uhr.

Vor dem Uluru
Am 22. Mai 2012 fuhren wir nach dem Frühstück gegen 8 Uhr nach Port Augusta.
Port Augusta liegt etwa 320 km nordwestlich von Adelaide am nördlichen Ende des Spencer-Golfs.
Als erstes spazierten wir einmal die Hafenpromenade entlang und genossen nach der langen Zeit dem Meer wieder so nah zu sein. :) Zurück zum Auto schlenderten wir durch die schöne Altstadt und erledigten ein paar Einkäufe. Eine große Freude bereitete uns der günstige Sprit für nur 1,49$/L. :) In Port Augusta fällten wir auch die Entscheidung unseren Road trip ein wenig zu verlängern, da wir noch die Yorke-Halbinsel erkunden wollten. :)
Uluru
Die Yorke-Halbinsel ist eine große Landzunge an der Westküste South Australias zwischen dem Spencer-Golf und dem Gulf Saint Vincent und etwa 150 km von Adelaide entfernt. Die Yorke Peninsula ist etwa 200 km lang und 50 km breit und ähnelt der Form eines Fußes. Auf der Yorke-Halbinsel wird viel Getreide, besonders Gerste, angebaut. Wodurch sie mich sehr an Dänemark erinnert, wo ich immer mit meiner Familie die Sommerurlaube verbracht habe.
Fast alle Küstenstädte besitzen eine eigene Seebrücke, die in der Vergangenheit dazu genutzt wurde Güter und Waren per Dampfschiff zu transportieren. Heute werden die Seebrücken hauptsächlich noch zum Angeln genutzt, da durch den Ausbau der Straßen auf der Halbinsel die meisten Waren per LKW transportiert werden.
Nachdem wir Port Augusta verlassen hatten, fuhren wir nach Port Pirie und liefen ein wenig herum und stoppten für einen Imbiss in Annie's Coffee Shoppe.
Port Pirie wurde 1845 gegründet und hat heute etwa 17 000 Einwohner. In der Stadt befindet sich die Port Pirie Smelter, die größte Bleigießerei der Welt. Sie verarbeitet Blei und andere Erze aus den Minen von Broken Hill. Der Hafen von Port Pirie ist der zweitgrößte Hafen Südaustraliens.
Unsere Fahrt ging weiter nach Port Broughten – ich muss zu geben, dass es am Anfang äußerst irritierend war, dass alle halbe Stunde eine Ortschaft kam, wenn man so lange im Outback unterwegs war. Wir spazierten über den Steg und fuhren weiter, dabei durchquerten wir die Orte Wallaroo, Moonta und Maitland. Den nächsten Stopp machten wir in Port Victoria, wo wir auch wieder auf den Steg hinausliefen. Wir fuhren durch Minlaton, um im Stadtzentrum von Warooka einen Picknickplatz zu finden und unser Abendessen zu zubereiten. Muss sehr witzig ausgesehen haben für die Einwohner, wie wir dort saßen und kochten. :) Unseren Schlafplatz für die Nacht fanden wir dann beim Inland Sea Restaurant, welches kostenfreies Camping anboten. Ebenso offerieren sie ein Toilette und Dusche, wenn man ein bisschen Geld bei ihnen lässt.
In Coober Pedy

Im Lake Hart
In Port Augusta
In Port Broughten
Marion Bay
Am nächsten Morgen war für uns erst einmal klar, wir wollen unter die warme Dusche und das war echt herrlich, zu mal es die Nacht davor ganz schön windig und somit frisch war. Danach traten wir unsere Fahrt zum Innes-Nationalpark an. Dieser liegt an der Spitze der Halbinsel. Hier findet man eine spektakuläre Küstenlandschaft vor, die viele natürliche Lebensräume aufweist und dennoch eine ganze Reihe von Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung bietet. Leider sollte man dort $10 Eintritt bezahlen, was wir nicht einsahen und somit wieder umkehrten. Unterwegs hielten wir in Marion Bay an und liefen zum Strand, wo sich einige Surfer in die Brandung warfen und das obwohl eine riesige dunkle Wolkenwand aufzog. Wir fuhren die Ostküste weiter hinauf bis nach Port Wakefield, wo wir noch einmal tankten bevor wir gegen 15 Uhr in Adelaide ankamen. Während der Fahrt riefen wir Jolly (25J., Australier) an. Er wohnt in dem Haus von Caspar und ist somit unser neuer Mitbewohner. Er hat uns freundlicherweise mitgeteilt, wie wir zu ihm finden. Dort angekommen wurden wir von ihm und seiner 8-jährigen Tochter Alyssa freundlich begrüßt. Während die beiden anboten uns unser Zimmer herzurichten, nutzten Anni und ich erst einmal das Internet. :) Da Jolly so gerne kocht, gab es später auch richtig leckeres Abendessen, was nach all den Dosen, auch wenn sie sehr lecker sind, echt super war. :) Später schauten wir 4 gemeinsam TV und gingen gegen 22:15 Uhr schlafen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen