Der kürzeste Weg zu sich selbst,
führt um die Welt herum.

[Hermann Keyserling (1880-1964)]

Mittwoch, 2. Mai 2012

Roadtrip nach Alice Springs


In Innot Hot Springs
Am Freitag, den 13. April 2012, sind wir extrem früh um 05:00 Uhr aufgestanden, da wir an diesem Tag unseren Road trip nach Alice Springs starteten. Da unsere Wäsche über Nacht nicht auseichend trocknete, nutzten wir eben noch schnell Kelceys Trockner. Nachdem Frühstück waren wir noch einmal im Internet, da wir nicht wussten, wann wir es das nächste Mal nutzen könnten.
Ich beendete auch noch die letzten Zeilen meines Reisetagebuches und danach wurden die Sachen gepackt und alles ins Auto geladen. Danach mussten wir uns leider auch schon von unseren lieben Freunden Kelcey & Andrew, sowie Benny verabschieden und gegen 07:00 Uhr hieß es dann Abfahrt. In Cairns machten wir noch einen Abstecher zum Cairns Central YHA Hostel, um einen Schwung Bücher dort zu lassen und noch einen neuen Wälzer einzustecken.
Unser 1. Halt, abgesehen von diversen Pinkelpause, war in Innot Hot Springs.
Im Undara Volcanic National Park

Die kleine Siedlung Innot Hot Springs liegt am Kennedy Highway zwischen Mount Garnet und Ravenshoe, etwa 166 Kilometer südwestlich von Cairns. Wie der Namen schon vermuten lässt, ist der kleine Ort vor allem durch seine heißen, natürlichen Mineralwasserquellen bekannt. Mit einer Temperatur von bis zu 78°C kommt das Wasser aus der Erde und speist den Nettle Creek, der stellenweise noch bis 70 Grad heiß ist. Da man dem Quellwasser heilende Eigenschaften zuschrieb, wurde es bis etwa zum Jahr 1900 in Flaschen abgefüllt und nach Europa transportiert.
Nach einigem Suchen hatten wir auch den Zugang zum Bach gefunden, und wateten dort drin. Am Rand war diese Quelle kochend heiß und zur Mitte hin sehr kalt. Es war ganz cool es gesehen zu haben, wenn man auf der Durchreise ist, aber wenn ich dafür extra hingefahren wäre, wäre es wohl enttäuschend.
Da der Sprit dort noch den gleichen Preis (1,53$/L) wie in Cairns hatte, tankten wir noch einmal.
In einer der Lavahöhlen
Kurz vor dem Undara Volcanic National Park hielten wir noch an dem Rastplatz Junction Rest Area im Forty Mile Scrub National Park, wo wir den 300m Wanderweg folgten, um uns nach dem ganzen Sitzen ein wenig aufzulockern.
Gegen 12:15 Uhr sind wir im Undara Volcanic National Park angekommen und haben unsere Tickets für die 2-stündige Tour The Archway Explorer abgeholt.
In der Gulf-Savanne 300km südwestlich von Cairns liegt eines der größten Lavahöhlensysteme der Erde – sechs der 60 Höhlen, die vor 190.000 Jahren entstanden, können besichtigt werden.
Als der Undara-Vulkan am Westhang des McBride-Plateus explodierte, ergoss sich bis zu 1.200°C heiße Lava in ein ausgetrocknetes Flussbett. Während Magma an der Oberfläche rasch erkaltete, floss es unterirdisch weiter und formte beim Abkühlen bis zu 30m hohe Röhren – von den Ureinwohnern „undara“ genannt, „lange Röhren“. Und das sind sie wahrhaftig: Bis zu 160km erstreckt sich das Tunnelsystem unter der weiten Savanne mit 160 erloschenen Vulkanen.
Da ich Tage zu vor eine Email an Undara Experience schrieb und fragte, ob ich aufgrund des Schreibens eines Blog eine Ermäßigung bekäme, erhielt ich eine positive Reaktion und pro Person gestatten sie uns 50% Nachlass. :) Trotzdem zahlten wir immer noch 25$ und sahen insgesamt nur 2 Tunnel, aber es war sehr beeindruckend, und ich bin echt froh, dass ich es gesehen hatte. Mit unserem Gruppenführer Gary und einem älteren Pärchen war unsere Gruppe mit insgesamt 5 Personen auch angenehm klein, so dass man Gary gut verstand und auch einige Fragen stellen konnte. Einer der Tunnel war auch Hüfthoch mit Regenwasser gefüllt, so dass es noch interessanter war. :) Während der Tour konnten wir auch Hübschgesichtwallabys, Östliche Graue Riesenkängurus & Antilopenkängurus in der Wildnis beobachten.
Das Hübschgesichtwallaby ist durch seine Gesichtszeichnung & den langen Schwanz charakterisiert & lebt im östlichen Australien. Das Fell der Hübschgesichtwallabys ist an der Oberseite graubraun gefärbt, die Unterseite ist weißlich. Die Oberseite des Kopfes und die Schwanzspitze sind meist dunkler gefärbt. Auffälligstes Kennzeichen sind die weißen Wangenstreifen, die sich von der Schnauze bis unter die Augen erstrecken. Der Schwanz ist länger als der anderer Wallabys und ausgesprochen dünn.
Östliche Graue Riesenkängurus sind großgewachsene Tiere. Sie erreichen 85 bis 140 Zentimeter Kopfrumpflänge, der kräftige Schwanz wird nochmals 75 bis 100 Zentimeter lang. Männchen werden oft doppelt so schwer wie Weibchen und können bis zu 55 Kilogramm erreichen.
Im Undara Volcanic National Park
Antilopenkängurus sind große, relativ stämmig gebaute Tiere. Sie erreichen eine Kopfrumpflänge von 80 bis 106 Zentimetern und eine Schwanzlänge von 69 bis 81 Zentimetern. Ihr Gewicht beträgt 17 bis 37 Kilogramm, wobei die Männchen deutlich größer und schwerer werden als die Weibchen.
Nachdem wir später noch ein wenig auf dem Geländer herumschlenderten, fuhren wir zurück zu dem Rastplatz, auf welchem wir vorher schon waren, da dies unser Schlafplatz für die 1. Nacht in unserem Auto Heiko war. Mit dem Auto hatten wir damals einen Campingatlas für ganz Australien erhalten hatten, wo alle Campinglätze eingezeichnet sind und anderem auch die kostenfreien. :)
Zum Abendessen machten wir eine Dose warm, da wir keinen Kühlschrank besitzen, mussten wir uns eben auf Dosen und Trockenware beschränken. :)
Danach bauten wir unser Auto um und da es noch hell war, lasen wir noch ein wenig – mein Buch: Paul Hoffmann – Die linke Hand Gottes. Und da es in Australien recht früh dunkel wird und unser Tagesrhythmus vom Licht abhängig war, hieß es für die kommende Zeit mit der Sonne aufstehen und wenn es dunkel wird schlafen gehen – an diesem Tag hieß das schon um 18:30 Uhr. Des Nachts konnte man auch die Road Trains hören. Die bis zu 200t schweren Road Trains donnern mit Tempo 90 durchs Outback.

Am nächsten Morgen sind wir also um 07:15 Uhr aufgewacht und gönnten uns zum Frühstück Pancakes aus einer Fertigpackung. Nachdem wir Heiko wieder umgebaut hatten, folgten wir der Kennedy Development Road Richtung Süden. Diese war immer nur in Teilstücken geteert, der Rest war Gravel Road, teilweise war sie aber auch von einem Bach überflutet, wo wir erst einmal recht ratlos vorstanden und hin & her überlegten, ob Heiko es packt dort durchzufahren. Und da wir keine Lust hatten die Strecke wieder zurückzufahren und den Umweg über Charters Towers zu nehmen (regelmäßige Leser wissen, dass es einer der bisher enttäuschendsten Orte war), wagten wir es und durchquerten den Fluss ohne Problem, das Wasser war zum Glück nur knöchelhoch und die Straße nicht so rutschig.
Gegen 9:30 Uhr hielten wir im The Oasis Roadhouse, und duschten dort heimlich. Vorher hatte man uns berichtet, dass man meistens 2 – 3 $ zahlen müsste. Aber da wir diese uns sparen wollten, gingen wir einfach ohne zu fragen duschen und fuhren dann gleich weiter. :)
Porcupine Gorge
Wir durchquerten den Blackbraes National Park und beim Porcupine Gorge National Park genossen wir die Aussicht beim Gorge Lookout, sowie beim Eagle Hawk Gorge. Unterwegs sahen wir sogar einen Dingo und 2 Emus, welche wie ein altes Ehepaar am Straßenrand entlang spazierten. :)
Später während der Fahrt machte ich einfach halt und meinte zu Anni, dass sie jetzt auch einmal dran ist mit Fahren, und dafür dass sie zum 1. Mal hinter dem Steuer gesessen hat, ist sie gut gefahren und gegen Ende wurde es auch recht amüsant. :)
Kurz bevor wir in Hughenden unseren Tanken für 1,69$/L auffüllten, wie uns ein Schild vor dem Ort darauf hin, dass wir doch unseren Staub von der Dirt Road entfernen sollten, also schnappten wir uns um 13:45 Uhr den Handfeger und taten dies – wobei wir dabei auch wieder einmal nicht den Sinn verstanden.
Die Stadt Hughenden hat etwa 1.100 Einwohner, im gesamten Shire leben etwa 1.300 Menschen. In der Stadt treffen der Flinders Highway, welcher in Ost-West-Richtung von Townsville nach Cloncurry führt und die Kennedy Developmental Road, welche in Nord-Süd-Richtung von Cairns nach Winton führt, aufeinander.
Im nächsten Ort Richmond machten wir einen kleinen Stopp, schauten uns den großen Dinosaurier an und besuchten die Touristeninformation.
In Richmond
Richmond hat einen Flugplatz und wird von etwa 550 Einwohnern bewohnt. Richmond liegt im Zentrum eines urzeitlichen Binnenmeeres, in dem der Kronosaurus die größte bislang bekannten Gattung der Pliosaurier gefunden wurde. Das erste Fossil von Kronosaurus wurde 1889 dort gefunden.
Gegen 17:30 Uhr fanden wir in Julia Creek unseren Rastplatz für die Nacht, wobei wir diesen mind. 15min suchten, da er nicht ausgeschildert war. Aber er lag sehr idyllisch am Bach. Zum Abendessen öffneten wir die nächste Dose, und da es am Vortag recht wenig war, gaben wir einfach noch ein paar Nudeln dazu. Wir gönnten uns auch ein Gläschen von dem Weißwein, den uns Andrew mitgegeben hatte. Währenddessen kamen wir mit 2 älteren Frauen uns Gespräch, die aus Perth bis dorthin gereist sind. Beide sind mit ihrem Männern unterwegs und übernachten in ihrem Wohnwagen.
Sonnenaufgang in Julia Creek
Nachdem wir das Auto wieder umgebaut hatten, gingen wir schlafen und genossen die Ruhe, da dieser Rastplatz 200m von der Hauptstraße entfernt war und wir somit die Road Trains nicht so laut hören konnten. :)
Julia Creek ist eine Kleinstadt. Bei der Volkszählung 2006 wurde eine Einwohnerzahl von 368 festgestellt. Die wichtigsten Wirtschaftszweige in Julia Creek sind die Landwirtschaft (insbesondere Rinder- und Schafzucht) und der Bergbau, der hauptsächlich um die Billiton-Mine in Cannington betrieben wird. Die Stadt ist ein wichtiges Viehhandelszentrum mit einem großen Viehhof und den zugehörigen Einrichtungen.

Beim Lookout in Cloncurry
Am Sonntag wurden wir um 06:50 Uhr von der Sonne wach geküsst und genossen unser Frühstück entspannt am Bach und hin & wieder konnten wir Vögel zwitschern hören.
Später fuhren wir gen Westen und folgten dabei dem Flinders Highway.
Der Flinders Highway ist eine Fernverkehrsstraße und führt größtenteils durch das australische Outback und passiert dabei zahlreiche kleine Städte.
Unsere 1. Pause verbrachten wir in Cloncurry.
Kupfer & Gold machten das beschauliche Cloncurry um 1900 zu einer wohlhabenden Stadt im Outback. 928 starteten von dort die 1. fliegenden Ärzte und eröffneten für die medizinische Betreuung der Australier eine neue Dimension.
Wir schauten uns die Region um den Damm herum an und fuhren auf den Lookout, wo man einen sehr schönen Blick auf die Stadt hatte.
In Mt. Isa angekommen, kauften wir im Supermarkt erst einmal ein bisschen Obst, um unseren Hunger zu befriedigen. :) Hinter dem Parkplatz entdeckten wir auch eine Messe, wo wir uns ein wenig umschauten, wobei das Thema der Messe leider nicht erfassen konnten. :)
Entdeckt wurden de Mineralvorkommen der Region 1923 und bald erwies sich die felsige Landschaft als eine der reichsten Vorkommen von Kupfer-, Silber-, Blei- & Zinkerzen. Als „company town“ ist „The Isa“ – mit 43.310km² so groß wie die Schweiz – im Besitz der Bergbaugesellschaft Mount Isa Mines Ltd.; des größten Silber- & Bleiproduzenten der Welt. Täglich werden mehr als 35.00t Erz in Australiens größter Mina abgebaut. Ein Fünftel der 24.000 Einwohner arbeitet unter Tage, Hochöfen bestimmen das Stadtbild vom City Lookout, der ein 360-Grad-Panorama auf die Bergbaustadt bietet.
Nachdem wir einen Abstecher in die Touristeninformation und auf den City Lookout machten, versuchten wir 3 h lang vergebens kostenfreies Internet & einen günstigen Schlafplatz zu finden. Da wir eigentlich dachten, dass wir hier einfach Arbeit finden würden, wollten wir ein wenig länger bleiben. Leider verlangte man teilweise bis zu 10$/h für Internet und die Campingplätze in Mt. Isa verlangten 26 – 28$ für einen Standplatz ohne Strom, diese wollten auch nicht mit sich feilschen lassen und ließen uns lieber gehen. Von meinen ehemaligen Hoteldirektoren hätten ich mir aber etwas anhören müssen, wenn ich zahlende Gäste weg schicke, nur weil die nicht den Vollpreis zahlen wollten. Lieber sollen sie weniger zahlen, als wenn der Platz frei bleibt. Einfach unfassbar diese Aussies. In Cooktown wurde in einer Bar, wo die Türen noch weit geöffnet waren, zahlende Kundschaft weggeschickt, weil die Kasse schon geschlossen war.
Dreisterweise fuhren wir einfach in den Wohngegenden rum und hofften, dass irgendjemand kein geschütztes Wi-Fi hat, allerdings hatten wir dabei kein Glück, also letzte Option klingelten wir einfach bei Wohnhäuser, stellten uns vor und fragten, ob wir deren Internet nutzen könnten. Der Versuch war es wert, da Australier bisher immer sehr hilfsbereit waren, aber wohl nicht die Einwohner dieser Stadt.
Also beschlossen wir, dass wir nun ausreichend lange hier waren und nachdem wir getankt hatten, verließen wir Mt. Isa und übernachteten 50km westlich auf dem kostenfreien Campingplatz WW2 Airfield. Nachdem Abendessen lasen wir ein wenig. Und kurze Zeit später hielt eine Kolonne von 15 Armeewagen auf dem Rastplatz, leider nur für 10min, was dazu führte, dass wir gegen 19:00 Uhr schliefen.
Ab diesem Ort bekamen wir auch die geballte Nervigkeit der australischen Fliegen zu spüren. In meinen Leben war ich noch nie so genervt von diesen Viechern. Sie schwirren einem permanent um den Kopf und wollen einem direkt in Nase, Augen & Ohren fliegen. Jeder hat uns davor gewarnt, wie kalt es wird, aber keiner hatte uns vor dieser Plage gewarnt.

Am 16. April 2012 führte unser Weg uns nach Camooweal, einem Dorf mit 300 Einwohnern, wo wir beim Roadhouse erst unser Geschirr abwuschen und wir dann heimlich auf dem dahinter liegendem Caravanpark duschten. :)
Bei den Devil's Pebbles
Gegen 10:00 Uhr überquerten wir die Grenze zum Northern Territory, wo man erst einmal mit einen Geschwindigkeitslimit von 130km/h begrüßt wird. In Queensland darf man max. 110km/h fahren. Den Spaß nutze ich aber nur kurze Zeit und bin dann wieder langsamer gefahren, um Sprit zu sparen.
Bis Tennant Creek machten wir diverse kleine Pausen, wobei es bis dorthin nichts Besonderes zu sehen gab, außer dass Anni & ich uns das Outback anders vorgestellt hatten: Wir dachten es wäre weniger stark bewachsen und mehr rot, stattdessen üppige Graslandschaften und von hohen Gräsern, über Sträucher bis zu Bäumen alles vertreten. An diversen Raststätten offerierte man uns Preise bis 1,99$/l. Aber da Heiko über einen sehr großen Tank verfügt, konnten wir uns während unserer Reise darauf beschränken in den größeren Städten/Orten zu tanken, wo es weit aus günstiger ist. In Tennant Creek hatten wir für 1,69$/l getankt. Und zur Not hatten wir immer noch unseren 20-Liter-Benzin-Kanister, dieser kam aber nie zum Einsatz.
Bei den Devil's Pebbles
Noch immer wird in den Minen rund um Tennant Creek Gold gefördert. Die Bergbaustadt am Westrand der MacDonnell Ranges ist mit 3.500 Einwohnern der letzte größere Zwischenstopp auf dem 1.500km langen Stuart Highway von Darwin nach Alice Springs.
1872 wurde 11km nördlich vom heutigen Ort eine der damals 12 Telegrafenstationen des Northern Territory errichtet, die bis 1935 im Dienst war. Die Stadt entstand erst, als dort 1932 Gold gefunden wurde.
Knapp 2km östlich der Stadt an der Peko Road besuchten wir das Battery Hill Museum, welches zeigt, mit welchen Maschinen früher edelmetallhaltiges Gestein wie z. Bsp. Hämatit zerkleinert wurde.
Danach führte unser Weg uns zu den Devil’s Pebbles, wo wir wieder kostenfrei übernachten konnten. Denn im Gegensatz zu Deutschland kann man nicht einfach für eine Nacht überall nächtigen – Wild campen wird mit bis zu 1.000$ Strafe geahndet.
Etwa 10km nordwestlich des Stuart Highway liegen weiträumig verteilt die Devil’s Pebbles, eine verkleinerte Ausgabe der 95km entfernten Devil’s Marbles. Die Aborigines betrachten die runden Granitblöcke als Eier der Regenbogenschlange. Durch Mineralienbeimischungen sind die Felsblöcke verschiedenfarbig. Am schönsten leuchten die magischen Steine im Licht der untergehenden Sonne.
Reifenwechsel im Outback
Während des Abendessenkochens unterhielten wir uns mit einem älteren Pärchen, die sich ebenfalls diesen Platz als Nachtlager ausgesucht hatten. Diese nehmen sich erst einmal 7 Monate Zeit um mit ihrem Wohnmobil durch Australien zu reisen.
Während unserer Reise haben wir auch eher Autos mit Wohnwagen gesehen, als Wohnmobile, diese kommen bei den Australiern wohl gerade erst in den Trend, so dass sie noch recht selten zu sehen sind. Und sowieso hatte jedes 3. Auto, welches uns während der Fahrt begegnete einen Wohnwagen hinten dran und uns sind echt nicht viele entgegen gekommen. Wir sind auch schon einmal 2 h ohne Gegenverkehr gefahren.
Bei den Devil's Marbles
Zum guten Ton gehört es auch, im einsamen Outback entgegenkommende Autofahrer zu grüßen: Da gibt es z. Bsp. die Faulen, die gerade einmal den Zeigefinder zum Gruß heben. Die Coolen hingegen heben die ganze Hand, die Freudigen (meistens LKW-Fahrer) winken euphorisch mit der ganzen Hand und die Extravaganten grüßen einem z. Bsp. mit einem Pistolenschuss. Am amüsantesten sind allerdings die Army boys, die mit ihrer Hand leicht schwuchtelig winken. :) Am Tollsten sind die Schnellen, die noch vor mit ihre Hand zum Gruß heben, für gewöhnliche bekomme ich beim Fahren nur eine Reaktion, wenn ich zu erst grüße – wobei wir dann auch schon bei den Enttäuschenden sind, die gar keine Reaktion zeigen und die Arschlöcher, die einem den Mittelfinger präsentieren, dann sollen sie es doch lieber gleich lassen.

Bei den Devil's Marbles
Am letzten Tag unseres Road trips fuhren wir zum Lake Mary Ann Dam, um das Frühstück am See zu genießen und da wir bei den Devil’s Pebbles von Fliegen & Ameisen heimgesucht wurden. Während unserer Weiterfahrt ließ sich das Auto nicht mehr nach rechts ziehen, womit ich anhielt und wir den Schaden eines platten Reifens entdeckten. Das linke Vorderrad hatte keine Luft mehr drauf, was allerdings sehr ärgerlich war, da unserer Hinterräder die schlechteren sind, und wir nun einen von den Guten aufgeben mussten.
Aber Dank Andrew konnten wir den Reifen ohne große Probleme wechseln und von den 6 Autos, die uns passierten hatte auch niemand angehalten, um zu helfen.
Bei den Devil's Marbles
Wenige Kilometer später waren wir bei den Devil’s Marbles angekommen.
Nein, nicht der Leibhaftige hat die auf 1.800ha verstreut liegenden, teils gigantischen „Teufelsmurmeln“ verloren. Die in der Abendsonne magisch rot aufleuchtenden Granitfelsen 110km südlich von Tennant Creek entstanden vielmehr durch allmähliche Verwitterung eines riesigen Granitklotzes. Die Aborigines glauben, dass die Steine die Eier der heiligen Regenbogenschlange sind, die vor Urzeiten zusammen mit den Ahnen für die Schöpfung verantwortlich war und sich dann zum Uluru zusammenrollte.
Bei den Devil's Marbles
Gegen 16:00 Uhr kamen wir in unserem Ziel – Alice Springs – an.
Die Stadt, die im Zuge des Telegrafenbaus 1872 an einem Durchbruch der MacDonnell Ranges nahe einer Quelle gegründet wurde, bildet die geologische Mitte Australiens. Benannt wurde die staubige Outbacksiedlung auf 576m Höhe nach Alice Todd, der Gattin des damaligen Postbeauftragten der Kolonie South Australia. Zu Beginn war Alice Springs ganz auf den Nachschub durch Kamelkarawanen angewiesen, bis 1929 der Ghan den Eisenbahnanschluss brachte. Die Zahl der Einwohner vervielfachte sich, Wirtschaftsgrundalge waren Rinderherden und der Bergbau. Heute ist Alice Springs geschäftiger Ausgangspunkt für Fahrten zum Uluru, dem eigentlichen Symbol des roten Kontinents. Längst haben Restaurants, Luxushotels, Spielkasino & zahllose Läden in & um die Todd Mall das Bild von „The Alice“ völlig verwandelt.
Blick auf Alice Springs vom Anzac Hill
Unser direktes Ziel war die Werkstatt in der Hoffnung das Rad nur repariert werden müsse, leider zerschellte unsere Hoffnung und wir bekamen einen neuen für ca. 107$. Da wir diesen erst gegen 17:00 Uhr abholen konnten, fuhren wir auf den Anzac Hill – Ein kleiner Hügel mit großartiger Aussicht. Man blickt über Alice bis zur Kette der MacDonnell Ranges. Durch den engen Einschnitt der Heavitree Gap zwängen sich der Todd River, der Stuart Highway und die Eisenbahn. Der meist ausgetrocknete Fluss kann bei seltenen, dann jedoch starken Regenfällen zu einem reißenden Strom werden und tagelang die Straßen blockieren.
Als Nachtlager nutzen wir die Tropic of Capricorn Rest Area 30km nördlich von Alice Springs. Nach dem Abendessen lasen

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