Der kürzeste Weg zu sich selbst,
führt um die Welt herum.

[Hermann Keyserling (1880-1964)]

Dienstag, 15. Mai 2012

Alice Springs


Nach unserer Nacht auf dem kostenfreien Campingplatz 30km nördlich von Alice Springs, bauten wir am 18. April 2012 das Auto um, bevor wir Frühstück aßen. Nachdem wir unseren Tank aufgefüllt hatten, fuhren wir zu McDonalds in der Hoffnung das kostenfreie W-Lan nutzen zu können. Leider hatten wir Pech, denn das W-Lan war defekt. Aber neben uns saß ein freundliches älteres Paar, welches ebenso erfolglos versuchte das Internet zu nutzen. Wir kamen also mit ihnen ins Gespräch und sie meinten, dass wenn wir nach Arbeit suchten uns einmal im Gillen Club melden sollten, die suchen wohl ständig Jemanden.
Wir fuhren aber erst einmal zu Centrelink, da dies aber eine öffentliche statt einer privaten Arbeitsagentur ist, konnten sie uns nur eine Liste der privaten Jobagenturen geben. Während wir dann also zu Centre Labour Force laufen wollten, hörten wir jemanden meinen Namen rufen – ich hätte mit jedem gerechnet, aber niemals mit Dani, welche wir in Sydney kennengelernt hatten. Da ist Australien nun schon so groß und nach all der langen Zeit treffen wir sie ausgerechnet in Alice Springs wieder. Einfach unglaublich! :)
Noch bevor wir die Treppen zu Centre Labour Force erreichten, sprach uns ein Mann auf der Straße an und gab uns den Tipp, dass wir uns beim Turf Club bewerben sollen, da fanden in den kommenden Wochen Pferderennen statt und die brauchten wohl auch immer Leute. Super schon Tipp Nr. 2 an diesem Tag. Nach dem wir also alle Formulare bei der Jobagentur ausgefüllt hatten, suchten wir den Turf Club auf und füllten dort ebenfalls die Bewerbungsunterlagen aus.
Später fuhren wir zum Jobfind Centre, die uns nicht weiterhelfen konnten, aber uns anboten deren PCs zu benutzen, so hatten Anni ich die Möglichkeit unsere Emails zu checken, konnten allerdings nicht auf Facebook zu greifen, aber dennoch besser als nichts & gratis. :)
Nachdem das erledigt war, fuhren wir noch zum Gillen Club und füllten auch dort die Bewerbungsunterlagen aus. :)
Da wir noch so viel Zeit vom Tag hatten, dachten wir uns, dass wir ein bisschen Sightseeing machen und fuhren zur Old Telegraph Station.
Die Old Telegraph Station befindet sich einige Kilometer nord-östlich des Zentrums von Alice Springs. Gleichwohl gilt sie als Keimzelle der Stadt. Heute ist die Telegrafenstation ein Freilichtmuseum. Sie wurde in der Nähe einer Stelle errichtet, an der das Grundwasser im Bett des ansonsten meist trocken liegenden Todd River in der Regel ganzjährig an die Oberfläche tritt.
Da man dort 8,50$ Eintritt verlangte, sagten wir uns zu erst, dass wir darauf verzichten könnten und dachten wir machen lieber einen Spaziergang, dieser führte entlang des abgesperrten Geländes, wo wir später eine Lücke fanden und somit, dann doch in der Old Telegraph Station waren. :) Wir beiden Sparfüchse! Es war auch wirklich sehr interessant und am coolsten war, dass man dort ein Telegramm gegen Spende verschicken kann, dieses wird dann per Morsecode nach Sydney geschickt, dort wird es abgetippt und dann an die gewünschte Adresse geschickt. Das ist dann mal ein ganz anderer Gruß nach Hause und dafür habe ich dann nur 1,50$ gespendet. Einfach grandios! :)
Später fuhren wir zum Alice Springs YHA Backpackers Hostel und chillten uns ein wenig an den Pool und lasen in unseren Büchern. Nach einer Weile hat uns Sven angesprochen (20 J., aus Deutschland), und man unterhielt sich über die typischen Themen, wie z. Bsp. woher man kommt, wie lange man schon in Australien ist und wo man überall schon war.
Gegen 16:40 Uhr erhielten wir einen Anruf vom Gillen Club, die uns beide baten zur Schicht um 18:00 Uhr zu kommen. Das ist doch genial, gerade erst beworben und den 2. Tag in Alice Springs und schon die 1. Schicht an der Bar! :) Also hieß es für uns, wir sollten uns unbedingt ans Abendessen machen, damit wir pünktlich zur 1. Schicht erscheinen.
Am Abend mussten wir dann erst einmal nur 3 Stunden arbeiten, was uns aber sehr recht war, da die bestimmt 25 verschiedene Biersorten haben, und die gibt es dann am Hahn, in der Dose & Flasche. So viel Auswahl + die ganzen Weine & Spirituosen. Und wenn dann die Gäste leicht angetrunken in ihrem australischen Dialekt nuscheln, muss man mind. 3x nachfragen, was sie denn eigentlich wollen. Von daher war es sehr angenehm nach den 3 Stunden alles Neue erst einmal verarbeiten zu können. :) Und was auch besonders toll am Gillen Club ist: Nach jeder Schicht hat man das Recht auf ein Feierabendgetränk. :) Das hieß für mich gab es ein Bier und Anni gönnte sich Jim Beam mit Cola. :)
Zum Schlafen fuhren wir wieder raus auf unseren Campingplatz und trafen auf eine deutsche Familie, mit denen wir uns noch ein wenig unterhielten bevor wir um 23:00 Uhr schliefen.

Am Donnerstag fuhren wir zum Frühstück wieder zum Alice Springs YHA Backpackers Hostel, wir schlafen dort nicht, um das Geld zu sparen, aber es ist sehr schön die Annehmlichkeiten wie Küche, Dusche, Pool und Gemeinschaftsraum nutzen zu können. :)
Später schauten wir uns die Fotos von unserem Road Trip an, bevor ich einen Anruf erhielt, dass ich ab 12:30 Uhr arbeiten kommen konnte. Also fuhren wir noch einmal zum Jobfind Centre und checkten unsere Emails.
Da ich dann leider viel zu früh beim Gillen Club ankam, begann mein Dienst eben schon um 12:10 Uhr und ging bis 14:10 Uhr, da es im Gegensatz zum Vorabend verdammt ruhig war, hatte ich dann Gelegenheit mir in Ruhe alles anzuschauen und einzuprägen, wo ich alles finde. :)
Danach traf ich mich mit Anni im Hostel und wir liefen dann gemeinsam zur Touristeninformation, die allerdings nicht sehr informativ war. Zurück im Hostel legten wir uns wieder an den Pool und lasen. Nach dem Abendessen planten wir zusammen mit Sven unseren Trip zum West-MacDonnell-Nationalpark am nächsten Tag mit einer Übernachtung dort.
Der West-MacDonnell-Nationalpark umfasst ein 2.069 km² großes Gebiet im Gebirgszug der MacDonnell Ranges westlich der Stadt Alice Springs. Er wurde 1992 gegründet, nachdem die Regierung des Northern Territory 170.000 ha Land von fünf wegen mehrfacher Abbruchlawinen aufgegebenen Rinderfarmen gekauft hatte.
Danach machten wir uns auf zu unserem Rastplatz außerhalb der Stadt, wo wir auf 4 andere deutsche Reisende trafen und uns noch einige Zeit mit ihnen unterhielten. :)
Im Standley Chasm
Nachdem das Auto umgebaut war, konnten wir dann auch in Ruhe schlafen. :)

Am nächsten Tag fuhren wir nach dem Frühstück im Hostel mit Sven gegen 09:30 Uhr los zum West-MacDonnell-Nationalpark. Wir folgten dem Larapinta Drive und unseren 1. Halt machten wir bei der Simpson Gap.
Als seien sie aus dem rostroten Fels herausgesägt worden, so schroff erheben sich die bizarren Quarzitwände des Simpsons Gap, der Schlucht im kleinen gleichnamigen Nationalpark, 22km westlich von Alice Springs. Hier, wo bis weit in die Trockenzeit Wasser zu finden ist, endet auch ein rad- & wanderweg aus Alice Springs.
Unseren 2. Besuch machter wir bei Standley Chasm, wo man eigentlich 10$ Eintritt pro Person verlangte, aber wir sind einfach hingelaufen ohne den Umweg zur Kasse zu machen und somit war es dann für uns kostenfrei. :) Aber da es eine Naturattraktion ist, haben sie dort eigentlich kein Recht Eintritt zu verlangen, zu mal der 1,5km lange Pfad zur Schlucht echt nicht einfach ist, da man ihn teilweise nicht als solchen erkennt, da man über Felsbrocken & Steine läuft.
Standley Chasm, 30km weiter westlich, sollte man um die Mittagszeit aufsuchen – genau für 20min illuminiert die hoch stehende Sonne die fast 100m hohen & sich stellenweise bis auf wenige Meter verengenden Felswände, die jetzt wieder im Besitz der Iwupataka sind.
Ellery Creek Big Water Hole
Als nächstes kamen wir beim Ellery Creek Big Water Hole an und waren froh, dass wir uns im kalten Wasser erfrischen konnten. Ich vergaß allerdings, dass ich meine Sonnenbrille auf hatte und hätte diese fast im Wasser verloren, ein Glück konnte ich sie mit den Füßen wieder rausfischen – das Wasser war nämlich ganz schön dunkel. Sven und ich schwammen auch noch auf die andere Seite der Serpentinenschlucht. Anni bevorzugte es am Ufer zu bleiben und sich über die Touristen zu amüsieren. :) Fantastisch war, dass Sven eine wasserfeste Kamera hatte, somit konnten wir diese mitnehmen, und erhielten Fotos von der anderen Seite der Schlucht – echt spektakulär. :)
Um zum Serpintine Gorge zu kommen nahmen wir die Abzweigung auf den Namatjira Drive.
Der Larapinta Drive beginnt mitten in Alice Springs am Stuart Highway. Über den ersten Streckenabschnitt erreicht man den Alice Springs Desert Park und die zum West-MacDonnell-Nationalpark gehörenden Schluchten Simpsons Gap und Standley Chasm.
Serpintine Gorge
Nach 46 Kilometern zweigt der Namatjira Drive (S2) ab, der zu weiteren Sehenswürdigkeiten im West-MacDonnell-Nationalpark und zur Glen-Helen-Lodge führt. Ab dieser Abzweigung trägt der Larapinta Drive die Bezeichnung Staatsstraße 6 (S6). Nach 126 Kilometern erreicht man die ehemalige Missionsstation Hermannsburg am Finke River, die jetzt ein Aborigines-Dorf ist.
43 km hinter Hermannsburg mündet der Namatjira Drive wieder in den Larapinta Drive, der weiter nach Westen zur Gardiner Range führt. Die Straße führt über den Hauptkamm des Gebirges und biegt nach Süden ab, wo sie den Watarrka-Nationalpark erreicht. 
Beim Serpentine Gorge angekommen, trafen wir auf ein älteres Pärchen, mit denen wir dann gemeinsam liefen. Muss bestimmt witzig ausgesehen haben, wir 3 Jungschen in kurzen Klamotten, Flip Flops und nur den Kameras und die beiden anderen komplett ausgestattet mit Wanderschuhen, Rucksack & Hut. :) Bei der Felsschlucht angekommen zweigte ein Pfad ab hinauf auf die Schlucht zu einem Lookout, da dieser für 15min Fußweg ausgewiesen war, nahmen wir den natürlich noch mit. Allerdings war das bei der Mittagshitze verdammt anstrengend, und wir waren froh, dass das nette Pärchen Wasser dabei hatte. Aber die Tortur hatte sich gelohnt, denn der Ausblick war atemberaubend schön – man konnte so weit schauen. :)
Bevor wir beim Ormiston Gorge ankamen, machten wir Halt bei den Ochre Pits.
Hierbei handelt es sich um eine heilige Stätte der Ureinwohner. Schautafeln informieren über die Bedeutung des rotgelben Ockers (ochre), der von den Aborigines für zeremonielle & medizinische Zwecke gewonnen wurde.
Ormiston Gorge
Der Ormiston Gorge ist eine vom Ormiston River geschaffene Schlucht. An ihrem Südende, etwa 0,5 km vom Visitor Centre entfernt, erreicht man ein fast nie austrocknendes Wasserloch inmitten einer urwüchsigen Landschaft. Bei Sonnenschein leuchten die hohen Felswände der Schlucht in verschiedensten Farben, was auf den unterschiedlichen Mineraliengehalt des Gesteins zurückzuführen ist.
Im Ormiston Gorge gingen wir zum letzten Mal an diesem Tag uns abkühlen. Nach dem wohltuenden Bad konnten wir noch einige Felsenkängurus sehen. :)
Glen-Helen-Schlucht
Knapp 140km westlich von Alice Springs endet der asphaltierte Namatjira Drive bei der berühmten Glen-Helen-Schlucht, wo wir unseren letzten Stopp für diesen Tag machten, bevor wir zu dem kostenfreien Campingplatz Neil Hargrave Lookout fuhren, den wir uns dann mit 4 recht unfreundlichen Franzosen teilten. Wir machten uns nichts daraus und öffneten nach dem Abendessen erst die Flasche Bundaberg Rum und später noch den Canadian Club.
Der Bundaberg Rum kommt aus einer im Jahre 1888 gegründeten Destillerie in Australien. Dort nur „Bundy" genannt, mauserte er sich schnell zu einer internationalen Marke. 1907 & 1936 wurden durch ein Feuer große Teile der Brennerei zerstört, jedoch unverzüglich unter der Regie von Sam McMahon wieder aufgebaut. Dieser entwarf auch das Label mit den Eisbären neu und führte die viereckige Flaschenform ein.
Canadian Club ist ein kanadischer Whisky. Zu Produktionsbeginn 1858 war er unter dem Namen Hiram Walker's Club Whisky bekannt. Canadian Club ist der kommerziell erfolgreichste Whisky aus Kanada: Er wird heute in mehr als 150 Ländern verkauft.
Gegen 02:00 Uhr fand unser Abend dann auch mal ein Ende und während Anni & ich die Nacht im Auto verbrachten, schlief Sven eingemurmelt in seinen Schlafsack auf dem Dach der Campingtische. :)
Neil Hargrave Lookout

Am 21. April 2012 erwachten wir leicht verkatert um 09:15 Uhr und wollten uns Pancakes zum Frühstück machen, leider war der Teig nicht mehr gut und wir mussten dann schnödes Müsli essen. Als 1. Anlaufstelle für diesen Tag fuhren wir nach Redbank Gorge – für uns das Highlight des Trips.
Redbank Gorge
Die Redbank Gorge erstreckt sich in der reizvollen Landschaft um den Mount Sounder. Besonders eindrucksvoll ist die an ihrer schmalsten Stelle nur wenige Meter breite Schlucht und einige ständig gefüllte Wasserlöcher. Vom Parkplatz lohnt ein halbstündiger Fußmarsch zur 40 m tiefen Schlucht. Das Wasser der Felsteiche ist eiskalt.
Um diese Felsschlucht zu durchqueren, muss man durch das Wasser schwimmen, über rutschige Felsen krabbeln, durch Sand laufen und Felswände hinaufklettern. Einfach ein richtiges Abenteuer – und das im Bikini. :) Auch hier waren wir wieder sehr dankbar, dass Sven die wasserfeste Kamera dabei hatte. Leider kamen wir nicht bis ans Ende, Anni & ich gaben an der 2. Felswand auf, die man hätte hochklettern müssen und kehrten um, während Sven fleißig weiter auf Erkundungstour war. :) Es war schon eine Meisterleistung die 1. Felswand hochzuklettern, diese aber auf dem Rückweg wieder herunterkommen war viel schwieriger, ich hatte das Pech irgendwo abgerutscht zu sein und fiel, ein Glück ist mir nichts passiert, wobei ich dieses Mal wieder mein Brille verlor. Da ist man schon geschockt, weil man runterfällt und beim Auftauchen realisiert man, dass die Sonnenbrille schon wieder weg ist. Aber auch dieses Mal konnte ich sie mit den Füßen wieder finden. :) Anni hat sich dann auch überwunden und ist vorsichtig die Felswand runtergeklettert – war echt nicht einfach!
Redbank Gorge
Redbank Gorge
Da wir beschlossen hatten über Hermannsburg zurück zu fahren, kamen wir am Tylers Pass Lookout vorbei und hatten einen umwerfenden Ausblick auf den Gosses-Bluff-Krater.
Tylers Pass Lookout

Der Gosses-Bluff-Krater ist ein Einschlagkrater und er befindet sich im Westen der MacDonnell Ranges und des Tnorala (Gosse Bluff) Conservation Reserve, rund 159 km westlich von Alice Springs. Der Gosses-Bluff-Krater entstand durch den Einschlag eines vermutlich tonnenschweren Meteoriten vor rund 142,5 Millionen Jahren während des Juras. Sein Kraterdurchmesser betrug ursprünglich rund 22 km und hat sich in Folge von Einebnung durch Erosion bis heute auf 4,83 km verringert bei 152 m Tiefe. Der Krater wird von den Aborigines Tnorala genannt. Vom gesamten Kraterinneren ist nur ein kleiner Teil für Besucher freigegeben, da das Gebiet den Aborigines heilig ist. Erreichbar ist der Krater vom Namatjira Drive.
Nach Alice Springs nahmen wir dann den Larapinta Drive, konnten allerdings nicht in Hermannsburg anhalten, da wir um 17:00 Uhr zurück sein wollten, da Anni & ich am Abend um 18:00 Uhr noch im Gillen Club arbeiten mussten.
Gegen 16:30 Uhr waren wir dann wieder zurück im Hostel, duschten & aßen Abendessen. Unsere Schicht im Gillen Club ging dann bis kurz nach 23:00 Uhr. Schon sehr müde fuhren wir wieder zu unserem gewohnten Campingplatz und legten uns schlafen.

Am Sonntag standen wir gegen 08:45 Uhr auf und aßen mit Sven zusammen Frühstück im Hostel. :) Danach schauten wir uns die Fotos an und tauschten diese mit Sven aus. Da sonntags nie viel los ist, nahm ich mir die Zeit und schrieb an meinem letzten Post. Nachdem dieser fertig war, las ich mein Buch, und da wir recht hungrig waren, machten Anni & ich uns ein frühes Abendessen, welches wir immer liebevoll „dinch“ nennen. :)
Als Sven dann später zum Auto ging, um die Musik von unserem Stick zu kopieren, stellte er fest, dass eine unserer Scheiben eingeschlagen war. Nachdem er uns dies berichtet hatte, sind wir natürlich schnurstracks zum Auto und haben gecheckt was fehlt. Allerdings stellten wir erst einmal nur fest, dass sie unseren Tabak mitgenommen hatten – da Tabak hier sehr teuer ist, drehen alle Backpacker ihre Zigaretten. ;)
Nachdem wir uns 1 Stunde später eigentlich auf zu unserem Rastplatz machen wollten, realisierten wir, dass sie unserer Rucksäcke mitgenommen hatten, das bedeutete Annis Reisepass war weg. Also bedeutete das für uns, dass wir umgehend zur Polizei fuhren. Dort bekamen wir aber lediglich ein „It’s closed!“ zu hören. Was ist das denn für eine Scheiße, da lebt man in so einer gefährlichen Stadt und die Polizei hat Öffnungszeiten von 07:00 bis 19:00 Uhr. Muss man das verstehen? Auch anonsten ist die Polzei in Alice Springs nicht sehr presänt.
Der Abend war dann gelaufen und wir fuhren auf den Campingplatz und hingen ein Handtuch vor die kaputte Scheibe, weil es natürlich auch angefangen hatte zu regnen, zu unserem Pech. Es regnet hier nie, aber natürlich wenn wir in Alice Springs sind, muss uns der Regen weiter verfolgen. Egal, in welcher Stadt wir bisher waren, es hat immer geregnet.
Ich hatte dann beim Umbau auch noch feststellen dürfen, dass man mir ebenso meine Waschtasche & meine Arbeitsschuhe gestohlen hatte, super, somit konnte ich mich nicht einmal mehr waschen oder mir die Haare kämmen. :( Zu allem Überfluss hatte sich auch noch das Handtuch mit Wasser voll gesogen und mich die Nacht über voll getropft. Anni & ich lagen auch einfach nur im Auto und hofften, dass der Regen nicht alles von unseren Sachen zerstören würde, da wir davon ausgingen, dass wir einen Großteil, den die Diebe nicht brauchten, in der Nähe des Parkplatzes, wo das Auto stand, finden würden.

Am nächsten Morgen sind wir also an den Tatort zurückgekehrt und haben uns über jedes einzelne Stück gefreut, welches wir wieder fanden. Im Endeffekt erbeuteten die Diebe somit meine Lederjacke, meine Arbeitsschuhe, Annis Schirm & unseren Tabak – die 2 MP3-Player in Annis Rucksack haben sie nicht gefunden. :) Annis Dokumente waren dank Klarsichtfolien alle auch noch im guten Zustand – und das Wichtigste, der Reisepass, war auch noch da! Während wir also im Flussbett nach unseren Sachen suchten, fand ich nicht nur einen Führerschein (welcher in Australien auch als Identitätsausweis dient), sondern diverse andere Taschen/Rucksäcke. Ebenso sahen wir wie viel zerbrochenes Glas auf dem Parkplatz herumlag – wir waren definitiv nicht die Ersten, die beraubt worden und werden auch nicht die Letzten sein. Seit dem warnen wir jeden Reisenden, der mit seinem Auto dort parken möchte, dass er dort nicht nach 18:00 Uhr parken sollte.
Danach fuhren wir zu Ersatzteilhändlern, um eine neue Scheibe für unser Auto zu organisieren. Der 1. musste uns leider enttäuschen, er hätte noch mehr als ausreichend Scheiben für die linke Seite, aber leider nicht für die rechte. :( Also auf zum 2., diese hatte die gewünschte Scheibe und verlangte 155$ mit Einbau - todtraurig & mit Tränen in den Augen handelten wir ihn auf 120$ runter. Es ist aber auch ungerecht, schließlich konnten wir nichts dafür, dass wir eine neue Scheibe brauchten. Wir saßen dann also 1 Stunde in der Werkstatt und lasen unsere Bücher – die Magen knurrten schon fürchterlich. Nachdem die Scheibe eingebaut und wir wieder um 120$ ärmer waren, fuhren wir schnell bei einem Supermarkt ran und kauften uns trockene Brötchen und ein wenig Obst, schließlich hatten wir noch nicht gefrühstückt. Das Frühstück fand dann während der Fahrt zur Polizeistation statt, wobei wir aber erst einmal nur den gefundenen Führerschein abgaben, da wir um 12:00 Uhr im Gillen Club sein wollten, um zu arbeiten. Freundlicherweise durften wir dort deren Waschmaschine nutzen, um die dreckigen Rucksäcke/Taschen zu waschen. :) Mich hatte man dann allerdings schon um 15:30 Uhr nach Hause geschickt, während Anni bis 17:00 Uhr arbeitete. Während ich also auf Annis Feierabend wartete, saß ich im Hostel und las mein Buch – draußen hat es natürlich immer noch geregnet. Nachdem ich Anni von der Arbeit abgeholt hatte, fuhren wir wieder zur Polizei, wo eine sehr unmotivierte Polizistin den Einbruch & Diebstahl aufnahm und zum Abschied meinte, dass sie sich melden würden, wenn Jemand die Sachen abgibt. Also, ich weiß echt nicht, warum wir uns die Zeit genommen & das überhaupt gemeldet haben – wahrscheinlich nur für deren Statistik. :(
Anni überraschte ich dann später damit, dass ich bereits schon Abendessen gekauft hatte und es nach langem einmal wieder etwas Leckeres zu essen gab – Salat mit Hähnchenflügeln. :) Während des Essens lernten wir zu erst Johannes (23 J., aus Deutschland) kennen, und später gesellte sich noch Michael (24 J., auch aus Deutschland) dazu und wir unterhielten uns alle ein wenig.
Als wir später beim Rastplatz ankamen, waren wir ganz schön überrascht, dass abgesehen von uns noch 7 weitere Fahrzeuge dort standen – es gab sogar Nächte da waren wir die Einzigen. Aber man fühlt sich auch gleich viel sicherer, wenn man nicht alleine dort parkt. :) Zu mal wir zu Beginn ein Autowrack dort hatten. Ich weiß noch wie war ankamen und uns freuten, dass dort auch andere sind und dann feststellten, dass es ein Wrack ist. Mittlerweile hatte jemand dieses in unserer Abwesenheit sogar angezündet – war bestimmt ein schönes & warmes Feuer. :) Abende später kamen wir an und das Wrack war weg.

Am Dienstag sind wir um 08:00 Uhr aufgestanden und beim Frühstück im Hostel gesellte sich Johannes zu uns. Nach einer wärmenden Dusche machten wir einen Abstecher zum Gillen Club, um unsere Schichten für die kommende Woche zu erfahren – bei denen ist am Donnerstag Zahltag, also beginnt dann auch die Woche. Komisch, oder?
Nachdem wir uns dann doch einmal überwunden hatten, die 4$/h für das Internet im Hostel zu bezahlen, gingen wir mit Johannes & Michael zum lokalen Stützpunkt des Royal Flying Doctor Service.
Der Royal Flying Doctor Service of Australia (RFDS); kurz The Flying Doctors, ist eine gemeinnützige Institution, die für Menschen in den wenig besiedelten Gebieten Australiens mit Hilfe von Flugzeugen ärztliche Versorgung gewährleistet oder in vielen Fällen auch per Telefon oder Funkgerät ärztliche Ratschläge erteilt. Der Dienst arbeitet rund um die Uhr und leistet Hilfe sowohl im Notfall als auch in der allgemeinen Gesundheitspflege.
Als wir dort ankamen, standen wir 4 ein bisschen unschlüssig vor dem Schild mit den Eintrittspreisen, denn sie wollten pro Erwachsenen 12$ haben, das war uns allerdings zu viel. Nach 5min des Rumstehens, kam eine Dame auf uns zu und fragte, was das Problem sei und wir erzählten ihr, dass der Preis für uns zu teuer wäre und da bot sie uns den Eintrittspreis für Studenten an, der dann nur noch 8$ betrug. :)
Man zeigte uns einen sehr interessanten Imagefilm und das Museum, wo der Flugsimulator eindeutig das Highlight für die beiden Jungs war. Ansonsten war es nicht sehr spektakulär. Wir hatten irgendwie gehofft uns eines von den echten Flugzeugen anschauen zu können.
Da jeder noch Einkäufe für das Abendessen benötigte, liefen wir zum Coles und danach ging es zurück zum Hostel, wo wir ein wenig lasen, bevor wir unsere trockenen Rucksäcke aus dem Gillen Club abholten. Noch vor dem Abendessen rief uns dann der Gillen Club an, ob wir denn am Abend arbeiten könnten. Wir waren an diesem Tag 2x bei ihnen, warum haben sie nicht vorher schon etwas gesagt? Die Australier sind wirklich so unorganisiert. Arbeiten waren wir dann von 18:00 bis 22:30 Uhr und danach ging es zum Campingplatz zum Schlafen.

Am 25. April 2012 kauften wir uns unsere Brötchen beim Coles, dazu muss man sagen, dass diese Brötchen schon fast an den deutschen Standart rankommen – lustigerweise kennt die aber auch jeder deutsche Backpacker. :) Das Frühstück nahmen wir wie immer im Hostel ein und zu 09:45 Uhr schauten wir uns zusammen mit Michael die Parade zum ANZAC Day an.
Der ANZAC Day (Akronym für Australian and New Zealand Army Corps) am 25. April ist ein Nationalfeiertag in Australien, Neuseeland & Tonga. Der 25. April 1915 ist der Jahrestag der ersten Militäraktion von australischen & neuseeländischen Truppen sowie Soldaten aus Tonga im Ersten Weltkrieg – der Landung auf Gallipoli (Gelibolu – Türkei). Die Schlacht von Gallipoli führte zu erheblichen Verlusten unter den australischen, neuseeländischen & tongaischen Soldaten, die in einer Streitmacht geführt wurden.
Später genossen wir die Sonnenstrahlen im Hostel und ich las mein Buch zu Ende und schaffte es auch endlich einmal wieder eine Postkarte an meine Familie zu schreiben. :) Später gesellte sich Johannes zu uns und wir quatschen ein wenig, bevor wir den Film „Lord of War“ schauten. Nach Filmende gingen wir 3 zum Coles einkaufen, da wir ein gemeinsames Abendessen planten. Ich koche sowieso immer viel zu viel für 2 Personen und man spart ein wenig Geld. :)
Gegen 19:30 Uhr fuhren wir wieder raus zum Campingplatz und legten uns früh schlafen. :)

Am Donnerstag verteilten wir noch vor dem Frühstück Aushänge, die wir freundlicherweise im Gillen Club drucken durften, und hofften damit ähnlich erfolgreich zu sein, wie in Cooktown. :)
Nach dem Frühstück im Hostel mussten wir uns auch schon von Johannes verabschieden, denn dieser hatte endlich eine Mitfahrgelegenheit nach Cairns gefunden, wobei wir echte Überzeugungsarbeit leisten mussten, dass er mitfährt. :) Nachdem wir uns von ihm verabschiedet hatten, surften wir im Internet und machten einen Spaziergang zur Post. Zurück im Hostel begann ich ein neues Buch zu lesen - Tom Rob Smith: Kolyma.
Später erhielt ich einen Anruf von der Jobagentur Centre Labour Force, die mich baten doch direkt vorbei zu kommen. Dort offerierten man mir einen zeitlich begrenzten Job bei Relationships Australia – Schreibtischarbeit & Telefon. :)
Zurück im Hostel las ich weiter an dem neuen Buch, bevor ich Anni zu 18:00 Uhr zur Arbeit fuhr, da ich an diesem Abend frei hatte, traf ich mich mit Jason (38 J., Australier). Wir kannten uns aus dem Gillen Club – er nahm mich mit auf ein paar Bier & eine Runde Billard in die Uncle's Tavern. Gegen 21:00 Uhr holte ich zusammen mit Jason Anni von ihrer Schicht im Gillen Club ab und wir genossen noch ein paar Drinks. Später fuhren wir zu Jason nach Hause, da dieser uns anbot, dass wir in einem der freien Zimmer schlafen könnten. So schön, nach der langen Zeit wieder in einem richtige Bett schlafen zu können. :)

Freitagmorgen erwachten wir gut erholt um 08:00 Uhr auf und fuhren zum Coles, um Brötchen für das Frühstück zu holen. Und um 10:00 Uhr startete meine Arbeit bei Relationships Australia und ging bis 14:20 Uhr – es ist eine Beratungstelle für Familien & Paare, wo ich Sekretärin am Empfang spiele. :) Nach Feierabend fuhr ich zum Hostel, da Anni arbeiten war, schaute ich erst „Spiderman 3“, bevor ich noch ein wenig las. Gegen 17:00 Uhr holte ich Anni aus dem Gillen Club ab und meine Scicht begann dort dann um 17:45 Uhr. Ich arbeitete bis 22:00 Uhr und ich gönnte mir dann ein Feierabendbier mit Wade (Australier), Bruce (35 J., aus Australien), Marten (Australier) & Wendy (Niederländerin).
Danach fuhr ich Anni aus dem Hostel abholen und wir fuhren zu Jasons Wohnung, da er angeboten hat, dass wir bis zum Montag bei ihm bleiben konnten.

Am 28. April 2012 standen wir wieder um 08:00 Uhr auf, wuschen unsere Wäsche und nachdem diese aufgehängt war, waren wir mit Wade, seiner Frau Sarah und ihrem 2 Monate alten Sohn Henry in der Stadt verabredet. Sie nahmen uns mit in ein Cafe, wo wir dann unsere Tätigkeit als Babysitter besprachen. Henry ist ein echt süßer kleiner Fratz! Später fuhren wir zu ihnen nach Hause, damit sie uns schon einmal alles zeigen konnten & boten uns Frühstück an. :) Da beide berufstätig sind und keinen Platz im Kindergarten haben, waren sie froh uns gefunden zu haben über unseren Eintrag auf www.gumtree.com.au. Sie gaben uns Termine bis zum 18. Mai 2012 immer von 07:00 bis 16:30 Uhr und würden uns 100$ am Tag bezahlen. Das passte uns sehr gut, dann hat Anni Beschäftigung, während ich bei Relationships Australia arbeiten bin.
Danach setzte ich Anni im Hostel ab, da ich von 12:00 bis 17:10 Uhr im Gillen Club arbeiten musste. Nach Schichtende holte ich zusammen mit meiner Kollegin Kathleen (18 J., Australierin) Anni ab und wir fuhren zu Kathleen nach Hause, da sie uns zum Abendessen eingeladen hatte. Viel Zeit hatten wir allerdings nicht, da die Schicht der Beiden im Gillen Club um 18:00 Uhr startete.
Dort angekommen orderte ich mein Feierabendgetränk und ein paar Minuten später gesellte sich Bruce zu mir. Nachdem Anni dann schon um 21:00 Uhr Feierabend hatte, kam sie zu uns und die Runde wurde immmer geselliger, da sich immer mehr Leute zu uns gesellten, wie z. Bsp. Denny (Australier) & Michael (Australier). Da Bruce am nächsten Morgen früh raus musste, verabschiedete er sich nach einer Weile. Gegen 23:00 Uhr liefen wir dann zu Annie’s Place – der Nachtclub für Backpacker & Einheimische. :) Dort verloren wir während des Tanzens unsere Begleiter und lernten stattdessen Eli (34 J., Neuseeländer) und seinen Freund Robel (Australier) kennen. Wir saßen mit am Tisch und unterhielten uns mit ihnen bis die Musik um 01:00 Uhr ausgemacht wurde, und das bedeutet, dass der Club schloss. Also fuhren wir kurzerhand mit zu Eli und übernachteten dort. Das Schöne war, dass Anni & ich eine Menge Drinks an dem Abend hatten ohne das wir dafür irgendetwas bezahlt hatten. :)

Terry, das  Leistenkrokodil im Reptile Center
Am 29. April 2012 weckte uns der gute Eli mit Rühreiern zum Frühstück um 09:30 Uhr. War das herrlich nach so langer Zeit einmal wieder Ei zu essen. :) Da Anni & ich noch recht müde waren, lagen wir noch ein wenig im Bett, bevor wir gegen 11:00 Uhr zu Jasons Wohnung fuhren, duschten & den nächsten Schwung Wäsche wuschen. Da die Waschmaschine ca. 1h brauchte, fuhren wir zum Hostel und checkten unsere Emails. Später hängten wir dann die Wäsche auf, wuschen die Handtücher, spülten das Geschirr und schauten gemeinsam mit Jason den Film „Crank“.
im Reptile Center
Da ich Tage zuvor mit dem Direktor des Reptile Centers Kontakt aufgenommen hatte und nach einer Ermäßigung auf den Eintrittspreis fragte, fuhren wir zu 15:00 Uhr dorthin. Wir bezahlten statt 14$ pro Erwachsenen nur 5$ und das einmal wieder nur weil ich einen Blog schreibe. :)
im Reptile Center
Die gefährlichsten Schlangen der Welt sowie Furcht einflößende Goannas, Echsen & andere Reptilien aus Australien präsentiert das Reptile Center. Die täglich stattfindenden Shows sollte man sich nicht entgehen lassen. Jeden Tag um 11:00 Uhr, 13:00 und 15:30 Uhr bietet die Ausstellung einen unterhaltsamen & informativen Vortrag über ausgewählte Eidechsen & Pythons, gefolgt von dem überwachten Umgang & Anfassen der Tieren. Sie bieten dort auch eine breite Palette von anderen Reptilien, wie z. Bsp.Terry, dem  Leistenkrokodil, Riesenwarane, Dornteufel, Kragenechsen und viele andere faszinierende Eidechsen einschließlich einer vielfältigen Auswahl an Geckos aus der Alice Springs Region. www.reptilecentre.com.au
Das Leistenkrokodil, auch Salzwasserkrokodil oder Saltie genannt, ist das größte heute lebende Krokodil. Das Leistenkrokodil ist die am weitesten in den Ozean vordringende Krokodilart, ist aber auch oft in Brackwasser, Flüssen & Sümpfen im Inland zu finden. Leistenkrokodile sind die einzigen Krokodile, die im Salz- & Süßwasser leben.
Der Riesenwaran ist eine in Australien heimische Art. Als größte Echse Australiens erreicht er in Ausnahmefällen Längen von über 2m, und ist durch ein schwarzes Netzmuster an Kopf, Kehle & Hals sowie eine braune Rückenfärbung mit hellen Punkten gut von anderen Waranen zu unterscheiden. Er bewohnt insbesondere Trockengebiete mit Felsenformationen.
Der Dornteufel oder Moloch ist eine in Australien heimische Art der Agamen. Die recht kleine, orangerote Echse ist aufgrund ihres komplett von Stacheln bedeckten Körpers unverwechselbar.
Der Dornteufel bewohnt die Trockengebiete von Zentral- & Westaustralien, wo er sich als Versteck einen kleinen Bau anlegt, in dem er die Nacht, die komplette Trockenzeit & die heißen Sommermonate verbringt.
Die Kragenechse ist eine in Australien & Neuguinea heimische, rund 1m lang werdende Art der Agamen. Sie ist bekannt für ihre Fähigkeit, eine große Halskrause regenschirmartig aufzustellen. Dieser „Kragen“ wird von einer großen Hautmembran gebildet, welche von knorpeligen Stäben gestützt wird. Das plötzliche Aufspannen des Kragens durch Kontraktion von an den Knorpelstäben anhängenden Muskeln lässt die Echse größer erscheinen und schreckt Feinde ab, spielt aber auch in der innerartlichen Kommunikation eine Rolle.
Da es wirklich sehr beeidunruckend und spannend war und die Tiere uns echt faszinierten, blieben wir doch tatsächlich bis 16:45 Uhr da.
Unser Abendessen verbrachten wir dann in unserem Liebelingshostel, bevor wir für die letzte Nacht in Jasons Wohnung zurückkehrten. Wir nahmen unsere Wäsche ab, lasen ein wenig und gegen 20:00 Uhr wünschten wir Jason eine gute Nacht. :)

Mittwoch, 2. Mai 2012

Roadtrip nach Alice Springs


In Innot Hot Springs
Am Freitag, den 13. April 2012, sind wir extrem früh um 05:00 Uhr aufgestanden, da wir an diesem Tag unseren Road trip nach Alice Springs starteten. Da unsere Wäsche über Nacht nicht auseichend trocknete, nutzten wir eben noch schnell Kelceys Trockner. Nachdem Frühstück waren wir noch einmal im Internet, da wir nicht wussten, wann wir es das nächste Mal nutzen könnten.
Ich beendete auch noch die letzten Zeilen meines Reisetagebuches und danach wurden die Sachen gepackt und alles ins Auto geladen. Danach mussten wir uns leider auch schon von unseren lieben Freunden Kelcey & Andrew, sowie Benny verabschieden und gegen 07:00 Uhr hieß es dann Abfahrt. In Cairns machten wir noch einen Abstecher zum Cairns Central YHA Hostel, um einen Schwung Bücher dort zu lassen und noch einen neuen Wälzer einzustecken.
Unser 1. Halt, abgesehen von diversen Pinkelpause, war in Innot Hot Springs.
Im Undara Volcanic National Park

Die kleine Siedlung Innot Hot Springs liegt am Kennedy Highway zwischen Mount Garnet und Ravenshoe, etwa 166 Kilometer südwestlich von Cairns. Wie der Namen schon vermuten lässt, ist der kleine Ort vor allem durch seine heißen, natürlichen Mineralwasserquellen bekannt. Mit einer Temperatur von bis zu 78°C kommt das Wasser aus der Erde und speist den Nettle Creek, der stellenweise noch bis 70 Grad heiß ist. Da man dem Quellwasser heilende Eigenschaften zuschrieb, wurde es bis etwa zum Jahr 1900 in Flaschen abgefüllt und nach Europa transportiert.
Nach einigem Suchen hatten wir auch den Zugang zum Bach gefunden, und wateten dort drin. Am Rand war diese Quelle kochend heiß und zur Mitte hin sehr kalt. Es war ganz cool es gesehen zu haben, wenn man auf der Durchreise ist, aber wenn ich dafür extra hingefahren wäre, wäre es wohl enttäuschend.
Da der Sprit dort noch den gleichen Preis (1,53$/L) wie in Cairns hatte, tankten wir noch einmal.
In einer der Lavahöhlen
Kurz vor dem Undara Volcanic National Park hielten wir noch an dem Rastplatz Junction Rest Area im Forty Mile Scrub National Park, wo wir den 300m Wanderweg folgten, um uns nach dem ganzen Sitzen ein wenig aufzulockern.
Gegen 12:15 Uhr sind wir im Undara Volcanic National Park angekommen und haben unsere Tickets für die 2-stündige Tour The Archway Explorer abgeholt.
In der Gulf-Savanne 300km südwestlich von Cairns liegt eines der größten Lavahöhlensysteme der Erde – sechs der 60 Höhlen, die vor 190.000 Jahren entstanden, können besichtigt werden.
Als der Undara-Vulkan am Westhang des McBride-Plateus explodierte, ergoss sich bis zu 1.200°C heiße Lava in ein ausgetrocknetes Flussbett. Während Magma an der Oberfläche rasch erkaltete, floss es unterirdisch weiter und formte beim Abkühlen bis zu 30m hohe Röhren – von den Ureinwohnern „undara“ genannt, „lange Röhren“. Und das sind sie wahrhaftig: Bis zu 160km erstreckt sich das Tunnelsystem unter der weiten Savanne mit 160 erloschenen Vulkanen.
Da ich Tage zu vor eine Email an Undara Experience schrieb und fragte, ob ich aufgrund des Schreibens eines Blog eine Ermäßigung bekäme, erhielt ich eine positive Reaktion und pro Person gestatten sie uns 50% Nachlass. :) Trotzdem zahlten wir immer noch 25$ und sahen insgesamt nur 2 Tunnel, aber es war sehr beeindruckend, und ich bin echt froh, dass ich es gesehen hatte. Mit unserem Gruppenführer Gary und einem älteren Pärchen war unsere Gruppe mit insgesamt 5 Personen auch angenehm klein, so dass man Gary gut verstand und auch einige Fragen stellen konnte. Einer der Tunnel war auch Hüfthoch mit Regenwasser gefüllt, so dass es noch interessanter war. :) Während der Tour konnten wir auch Hübschgesichtwallabys, Östliche Graue Riesenkängurus & Antilopenkängurus in der Wildnis beobachten.
Das Hübschgesichtwallaby ist durch seine Gesichtszeichnung & den langen Schwanz charakterisiert & lebt im östlichen Australien. Das Fell der Hübschgesichtwallabys ist an der Oberseite graubraun gefärbt, die Unterseite ist weißlich. Die Oberseite des Kopfes und die Schwanzspitze sind meist dunkler gefärbt. Auffälligstes Kennzeichen sind die weißen Wangenstreifen, die sich von der Schnauze bis unter die Augen erstrecken. Der Schwanz ist länger als der anderer Wallabys und ausgesprochen dünn.
Östliche Graue Riesenkängurus sind großgewachsene Tiere. Sie erreichen 85 bis 140 Zentimeter Kopfrumpflänge, der kräftige Schwanz wird nochmals 75 bis 100 Zentimeter lang. Männchen werden oft doppelt so schwer wie Weibchen und können bis zu 55 Kilogramm erreichen.
Im Undara Volcanic National Park
Antilopenkängurus sind große, relativ stämmig gebaute Tiere. Sie erreichen eine Kopfrumpflänge von 80 bis 106 Zentimetern und eine Schwanzlänge von 69 bis 81 Zentimetern. Ihr Gewicht beträgt 17 bis 37 Kilogramm, wobei die Männchen deutlich größer und schwerer werden als die Weibchen.
Nachdem wir später noch ein wenig auf dem Geländer herumschlenderten, fuhren wir zurück zu dem Rastplatz, auf welchem wir vorher schon waren, da dies unser Schlafplatz für die 1. Nacht in unserem Auto Heiko war. Mit dem Auto hatten wir damals einen Campingatlas für ganz Australien erhalten hatten, wo alle Campinglätze eingezeichnet sind und anderem auch die kostenfreien. :)
Zum Abendessen machten wir eine Dose warm, da wir keinen Kühlschrank besitzen, mussten wir uns eben auf Dosen und Trockenware beschränken. :)
Danach bauten wir unser Auto um und da es noch hell war, lasen wir noch ein wenig – mein Buch: Paul Hoffmann – Die linke Hand Gottes. Und da es in Australien recht früh dunkel wird und unser Tagesrhythmus vom Licht abhängig war, hieß es für die kommende Zeit mit der Sonne aufstehen und wenn es dunkel wird schlafen gehen – an diesem Tag hieß das schon um 18:30 Uhr. Des Nachts konnte man auch die Road Trains hören. Die bis zu 200t schweren Road Trains donnern mit Tempo 90 durchs Outback.

Am nächsten Morgen sind wir also um 07:15 Uhr aufgewacht und gönnten uns zum Frühstück Pancakes aus einer Fertigpackung. Nachdem wir Heiko wieder umgebaut hatten, folgten wir der Kennedy Development Road Richtung Süden. Diese war immer nur in Teilstücken geteert, der Rest war Gravel Road, teilweise war sie aber auch von einem Bach überflutet, wo wir erst einmal recht ratlos vorstanden und hin & her überlegten, ob Heiko es packt dort durchzufahren. Und da wir keine Lust hatten die Strecke wieder zurückzufahren und den Umweg über Charters Towers zu nehmen (regelmäßige Leser wissen, dass es einer der bisher enttäuschendsten Orte war), wagten wir es und durchquerten den Fluss ohne Problem, das Wasser war zum Glück nur knöchelhoch und die Straße nicht so rutschig.
Gegen 9:30 Uhr hielten wir im The Oasis Roadhouse, und duschten dort heimlich. Vorher hatte man uns berichtet, dass man meistens 2 – 3 $ zahlen müsste. Aber da wir diese uns sparen wollten, gingen wir einfach ohne zu fragen duschen und fuhren dann gleich weiter. :)
Porcupine Gorge
Wir durchquerten den Blackbraes National Park und beim Porcupine Gorge National Park genossen wir die Aussicht beim Gorge Lookout, sowie beim Eagle Hawk Gorge. Unterwegs sahen wir sogar einen Dingo und 2 Emus, welche wie ein altes Ehepaar am Straßenrand entlang spazierten. :)
Später während der Fahrt machte ich einfach halt und meinte zu Anni, dass sie jetzt auch einmal dran ist mit Fahren, und dafür dass sie zum 1. Mal hinter dem Steuer gesessen hat, ist sie gut gefahren und gegen Ende wurde es auch recht amüsant. :)
Kurz bevor wir in Hughenden unseren Tanken für 1,69$/L auffüllten, wie uns ein Schild vor dem Ort darauf hin, dass wir doch unseren Staub von der Dirt Road entfernen sollten, also schnappten wir uns um 13:45 Uhr den Handfeger und taten dies – wobei wir dabei auch wieder einmal nicht den Sinn verstanden.
Die Stadt Hughenden hat etwa 1.100 Einwohner, im gesamten Shire leben etwa 1.300 Menschen. In der Stadt treffen der Flinders Highway, welcher in Ost-West-Richtung von Townsville nach Cloncurry führt und die Kennedy Developmental Road, welche in Nord-Süd-Richtung von Cairns nach Winton führt, aufeinander.
Im nächsten Ort Richmond machten wir einen kleinen Stopp, schauten uns den großen Dinosaurier an und besuchten die Touristeninformation.
In Richmond
Richmond hat einen Flugplatz und wird von etwa 550 Einwohnern bewohnt. Richmond liegt im Zentrum eines urzeitlichen Binnenmeeres, in dem der Kronosaurus die größte bislang bekannten Gattung der Pliosaurier gefunden wurde. Das erste Fossil von Kronosaurus wurde 1889 dort gefunden.
Gegen 17:30 Uhr fanden wir in Julia Creek unseren Rastplatz für die Nacht, wobei wir diesen mind. 15min suchten, da er nicht ausgeschildert war. Aber er lag sehr idyllisch am Bach. Zum Abendessen öffneten wir die nächste Dose, und da es am Vortag recht wenig war, gaben wir einfach noch ein paar Nudeln dazu. Wir gönnten uns auch ein Gläschen von dem Weißwein, den uns Andrew mitgegeben hatte. Währenddessen kamen wir mit 2 älteren Frauen uns Gespräch, die aus Perth bis dorthin gereist sind. Beide sind mit ihrem Männern unterwegs und übernachten in ihrem Wohnwagen.
Sonnenaufgang in Julia Creek
Nachdem wir das Auto wieder umgebaut hatten, gingen wir schlafen und genossen die Ruhe, da dieser Rastplatz 200m von der Hauptstraße entfernt war und wir somit die Road Trains nicht so laut hören konnten. :)
Julia Creek ist eine Kleinstadt. Bei der Volkszählung 2006 wurde eine Einwohnerzahl von 368 festgestellt. Die wichtigsten Wirtschaftszweige in Julia Creek sind die Landwirtschaft (insbesondere Rinder- und Schafzucht) und der Bergbau, der hauptsächlich um die Billiton-Mine in Cannington betrieben wird. Die Stadt ist ein wichtiges Viehhandelszentrum mit einem großen Viehhof und den zugehörigen Einrichtungen.

Beim Lookout in Cloncurry
Am Sonntag wurden wir um 06:50 Uhr von der Sonne wach geküsst und genossen unser Frühstück entspannt am Bach und hin & wieder konnten wir Vögel zwitschern hören.
Später fuhren wir gen Westen und folgten dabei dem Flinders Highway.
Der Flinders Highway ist eine Fernverkehrsstraße und führt größtenteils durch das australische Outback und passiert dabei zahlreiche kleine Städte.
Unsere 1. Pause verbrachten wir in Cloncurry.
Kupfer & Gold machten das beschauliche Cloncurry um 1900 zu einer wohlhabenden Stadt im Outback. 928 starteten von dort die 1. fliegenden Ärzte und eröffneten für die medizinische Betreuung der Australier eine neue Dimension.
Wir schauten uns die Region um den Damm herum an und fuhren auf den Lookout, wo man einen sehr schönen Blick auf die Stadt hatte.
In Mt. Isa angekommen, kauften wir im Supermarkt erst einmal ein bisschen Obst, um unseren Hunger zu befriedigen. :) Hinter dem Parkplatz entdeckten wir auch eine Messe, wo wir uns ein wenig umschauten, wobei das Thema der Messe leider nicht erfassen konnten. :)
Entdeckt wurden de Mineralvorkommen der Region 1923 und bald erwies sich die felsige Landschaft als eine der reichsten Vorkommen von Kupfer-, Silber-, Blei- & Zinkerzen. Als „company town“ ist „The Isa“ – mit 43.310km² so groß wie die Schweiz – im Besitz der Bergbaugesellschaft Mount Isa Mines Ltd.; des größten Silber- & Bleiproduzenten der Welt. Täglich werden mehr als 35.00t Erz in Australiens größter Mina abgebaut. Ein Fünftel der 24.000 Einwohner arbeitet unter Tage, Hochöfen bestimmen das Stadtbild vom City Lookout, der ein 360-Grad-Panorama auf die Bergbaustadt bietet.
Nachdem wir einen Abstecher in die Touristeninformation und auf den City Lookout machten, versuchten wir 3 h lang vergebens kostenfreies Internet & einen günstigen Schlafplatz zu finden. Da wir eigentlich dachten, dass wir hier einfach Arbeit finden würden, wollten wir ein wenig länger bleiben. Leider verlangte man teilweise bis zu 10$/h für Internet und die Campingplätze in Mt. Isa verlangten 26 – 28$ für einen Standplatz ohne Strom, diese wollten auch nicht mit sich feilschen lassen und ließen uns lieber gehen. Von meinen ehemaligen Hoteldirektoren hätten ich mir aber etwas anhören müssen, wenn ich zahlende Gäste weg schicke, nur weil die nicht den Vollpreis zahlen wollten. Lieber sollen sie weniger zahlen, als wenn der Platz frei bleibt. Einfach unfassbar diese Aussies. In Cooktown wurde in einer Bar, wo die Türen noch weit geöffnet waren, zahlende Kundschaft weggeschickt, weil die Kasse schon geschlossen war.
Dreisterweise fuhren wir einfach in den Wohngegenden rum und hofften, dass irgendjemand kein geschütztes Wi-Fi hat, allerdings hatten wir dabei kein Glück, also letzte Option klingelten wir einfach bei Wohnhäuser, stellten uns vor und fragten, ob wir deren Internet nutzen könnten. Der Versuch war es wert, da Australier bisher immer sehr hilfsbereit waren, aber wohl nicht die Einwohner dieser Stadt.
Also beschlossen wir, dass wir nun ausreichend lange hier waren und nachdem wir getankt hatten, verließen wir Mt. Isa und übernachteten 50km westlich auf dem kostenfreien Campingplatz WW2 Airfield. Nachdem Abendessen lasen wir ein wenig. Und kurze Zeit später hielt eine Kolonne von 15 Armeewagen auf dem Rastplatz, leider nur für 10min, was dazu führte, dass wir gegen 19:00 Uhr schliefen.
Ab diesem Ort bekamen wir auch die geballte Nervigkeit der australischen Fliegen zu spüren. In meinen Leben war ich noch nie so genervt von diesen Viechern. Sie schwirren einem permanent um den Kopf und wollen einem direkt in Nase, Augen & Ohren fliegen. Jeder hat uns davor gewarnt, wie kalt es wird, aber keiner hatte uns vor dieser Plage gewarnt.

Am 16. April 2012 führte unser Weg uns nach Camooweal, einem Dorf mit 300 Einwohnern, wo wir beim Roadhouse erst unser Geschirr abwuschen und wir dann heimlich auf dem dahinter liegendem Caravanpark duschten. :)
Bei den Devil's Pebbles
Gegen 10:00 Uhr überquerten wir die Grenze zum Northern Territory, wo man erst einmal mit einen Geschwindigkeitslimit von 130km/h begrüßt wird. In Queensland darf man max. 110km/h fahren. Den Spaß nutze ich aber nur kurze Zeit und bin dann wieder langsamer gefahren, um Sprit zu sparen.
Bis Tennant Creek machten wir diverse kleine Pausen, wobei es bis dorthin nichts Besonderes zu sehen gab, außer dass Anni & ich uns das Outback anders vorgestellt hatten: Wir dachten es wäre weniger stark bewachsen und mehr rot, stattdessen üppige Graslandschaften und von hohen Gräsern, über Sträucher bis zu Bäumen alles vertreten. An diversen Raststätten offerierte man uns Preise bis 1,99$/l. Aber da Heiko über einen sehr großen Tank verfügt, konnten wir uns während unserer Reise darauf beschränken in den größeren Städten/Orten zu tanken, wo es weit aus günstiger ist. In Tennant Creek hatten wir für 1,69$/l getankt. Und zur Not hatten wir immer noch unseren 20-Liter-Benzin-Kanister, dieser kam aber nie zum Einsatz.
Bei den Devil's Pebbles
Noch immer wird in den Minen rund um Tennant Creek Gold gefördert. Die Bergbaustadt am Westrand der MacDonnell Ranges ist mit 3.500 Einwohnern der letzte größere Zwischenstopp auf dem 1.500km langen Stuart Highway von Darwin nach Alice Springs.
1872 wurde 11km nördlich vom heutigen Ort eine der damals 12 Telegrafenstationen des Northern Territory errichtet, die bis 1935 im Dienst war. Die Stadt entstand erst, als dort 1932 Gold gefunden wurde.
Knapp 2km östlich der Stadt an der Peko Road besuchten wir das Battery Hill Museum, welches zeigt, mit welchen Maschinen früher edelmetallhaltiges Gestein wie z. Bsp. Hämatit zerkleinert wurde.
Danach führte unser Weg uns zu den Devil’s Pebbles, wo wir wieder kostenfrei übernachten konnten. Denn im Gegensatz zu Deutschland kann man nicht einfach für eine Nacht überall nächtigen – Wild campen wird mit bis zu 1.000$ Strafe geahndet.
Etwa 10km nordwestlich des Stuart Highway liegen weiträumig verteilt die Devil’s Pebbles, eine verkleinerte Ausgabe der 95km entfernten Devil’s Marbles. Die Aborigines betrachten die runden Granitblöcke als Eier der Regenbogenschlange. Durch Mineralienbeimischungen sind die Felsblöcke verschiedenfarbig. Am schönsten leuchten die magischen Steine im Licht der untergehenden Sonne.
Reifenwechsel im Outback
Während des Abendessenkochens unterhielten wir uns mit einem älteren Pärchen, die sich ebenfalls diesen Platz als Nachtlager ausgesucht hatten. Diese nehmen sich erst einmal 7 Monate Zeit um mit ihrem Wohnmobil durch Australien zu reisen.
Während unserer Reise haben wir auch eher Autos mit Wohnwagen gesehen, als Wohnmobile, diese kommen bei den Australiern wohl gerade erst in den Trend, so dass sie noch recht selten zu sehen sind. Und sowieso hatte jedes 3. Auto, welches uns während der Fahrt begegnete einen Wohnwagen hinten dran und uns sind echt nicht viele entgegen gekommen. Wir sind auch schon einmal 2 h ohne Gegenverkehr gefahren.
Bei den Devil's Marbles
Zum guten Ton gehört es auch, im einsamen Outback entgegenkommende Autofahrer zu grüßen: Da gibt es z. Bsp. die Faulen, die gerade einmal den Zeigefinder zum Gruß heben. Die Coolen hingegen heben die ganze Hand, die Freudigen (meistens LKW-Fahrer) winken euphorisch mit der ganzen Hand und die Extravaganten grüßen einem z. Bsp. mit einem Pistolenschuss. Am amüsantesten sind allerdings die Army boys, die mit ihrer Hand leicht schwuchtelig winken. :) Am Tollsten sind die Schnellen, die noch vor mit ihre Hand zum Gruß heben, für gewöhnliche bekomme ich beim Fahren nur eine Reaktion, wenn ich zu erst grüße – wobei wir dann auch schon bei den Enttäuschenden sind, die gar keine Reaktion zeigen und die Arschlöcher, die einem den Mittelfinger präsentieren, dann sollen sie es doch lieber gleich lassen.

Bei den Devil's Marbles
Am letzten Tag unseres Road trips fuhren wir zum Lake Mary Ann Dam, um das Frühstück am See zu genießen und da wir bei den Devil’s Pebbles von Fliegen & Ameisen heimgesucht wurden. Während unserer Weiterfahrt ließ sich das Auto nicht mehr nach rechts ziehen, womit ich anhielt und wir den Schaden eines platten Reifens entdeckten. Das linke Vorderrad hatte keine Luft mehr drauf, was allerdings sehr ärgerlich war, da unserer Hinterräder die schlechteren sind, und wir nun einen von den Guten aufgeben mussten.
Aber Dank Andrew konnten wir den Reifen ohne große Probleme wechseln und von den 6 Autos, die uns passierten hatte auch niemand angehalten, um zu helfen.
Bei den Devil's Marbles
Wenige Kilometer später waren wir bei den Devil’s Marbles angekommen.
Nein, nicht der Leibhaftige hat die auf 1.800ha verstreut liegenden, teils gigantischen „Teufelsmurmeln“ verloren. Die in der Abendsonne magisch rot aufleuchtenden Granitfelsen 110km südlich von Tennant Creek entstanden vielmehr durch allmähliche Verwitterung eines riesigen Granitklotzes. Die Aborigines glauben, dass die Steine die Eier der heiligen Regenbogenschlange sind, die vor Urzeiten zusammen mit den Ahnen für die Schöpfung verantwortlich war und sich dann zum Uluru zusammenrollte.
Bei den Devil's Marbles
Gegen 16:00 Uhr kamen wir in unserem Ziel – Alice Springs – an.
Die Stadt, die im Zuge des Telegrafenbaus 1872 an einem Durchbruch der MacDonnell Ranges nahe einer Quelle gegründet wurde, bildet die geologische Mitte Australiens. Benannt wurde die staubige Outbacksiedlung auf 576m Höhe nach Alice Todd, der Gattin des damaligen Postbeauftragten der Kolonie South Australia. Zu Beginn war Alice Springs ganz auf den Nachschub durch Kamelkarawanen angewiesen, bis 1929 der Ghan den Eisenbahnanschluss brachte. Die Zahl der Einwohner vervielfachte sich, Wirtschaftsgrundalge waren Rinderherden und der Bergbau. Heute ist Alice Springs geschäftiger Ausgangspunkt für Fahrten zum Uluru, dem eigentlichen Symbol des roten Kontinents. Längst haben Restaurants, Luxushotels, Spielkasino & zahllose Läden in & um die Todd Mall das Bild von „The Alice“ völlig verwandelt.
Blick auf Alice Springs vom Anzac Hill
Unser direktes Ziel war die Werkstatt in der Hoffnung das Rad nur repariert werden müsse, leider zerschellte unsere Hoffnung und wir bekamen einen neuen für ca. 107$. Da wir diesen erst gegen 17:00 Uhr abholen konnten, fuhren wir auf den Anzac Hill – Ein kleiner Hügel mit großartiger Aussicht. Man blickt über Alice bis zur Kette der MacDonnell Ranges. Durch den engen Einschnitt der Heavitree Gap zwängen sich der Todd River, der Stuart Highway und die Eisenbahn. Der meist ausgetrocknete Fluss kann bei seltenen, dann jedoch starken Regenfällen zu einem reißenden Strom werden und tagelang die Straßen blockieren.
Als Nachtlager nutzen wir die Tropic of Capricorn Rest Area 30km nördlich von Alice Springs. Nach dem Abendessen lasen